Improthetater bester Güte in der Adler-Post
Die harte Schlacht zwischen Deutschland und der Schweiz
Stockach. Das war ein schönes Kapitel Schweizer-Feiertag am Sonntagabend in der Adler-Post. Nachdem das Jahrmarktgetöse abgeklungen war vom Samstag und nur noch der Rummel mit seinem Riesenrad in die Nacht leuchtete, sollte sie symbolisch wiederholt werden, die Schlacht um Stockach von 1499, die diesem Stadtfest seinen Namen gegeben hatte. Doch im Unterschied zu damals, gab es diesmal reichlich zu lassen mit dem "Theatersport", den hier das Theater "Improphil" aus Luzern mit den "Stupid Lovers" aus Hannover zelebrierte. Nach einem Gesangsreichen Vorprogramm mit der Gruppe "Wandelbar" als lokale Fans des improvisierten Theaters im Foyer und der Ansage "Wandelbar ist Wunderbar" ging es in einen fast echten Wettkampf auf der Bühne, bei dem das Publikum per Stimmkarte abstimmen konnte, ob nun die Schweiz oder Deutschland diese Theaterschlacht gewinnen könnte, wie Moderator Vlado Salji in versuchtem Hochdeutsch erklärte.
Und da wurde diese Schlacht auch erneut zu Gunsten der Deutschen Gäste entschieden, durch eine Läuseplage als Stichwort des Publikums und das zur größten Freude der rund 100 Gäste dieses besonderen Abends. Reto Bernhard und This Wachter als die Comedy-Kämpfer für "Improphil" und Nicole Erichsen und Gunter Lösel als die Vertreter von "Stupid Lovers" bekamen hier viele herausfordernde Eingaben durch das Publikum, aus denen sie kleine Szenen entwickelt mussten. Da ging es darum, ganz nach Dürrenmatt einer alten Dame ein teures Auto aufzuschwatzen, die Frage um ein verschwundenes Paket mit Mitteln gegen Zahnfleischbluten musste geklärt werden, die Frau sollte gar mit einem Anwalt und dessen erstem Fall wieder aus dem Gefängnis befreit werden, ernsthafte Ehekrisen sollten hier genauso bewältigt werden wie auch überhaupt erst mal die Frage nach dem alles entscheidenden Ja mit vielen Umwegen gestellt werden.
Es war ein klasse Abend, denn so viele Überraschungen, die hier den Schauspielern auf der Bühne präsentiert, wurden mit ihrem Musiker an den Keyboards und an der elektrischen Gitarre, so viele überraschende Wendungen wurde hier mit unendlich viel Augenzwinkern zurück serviert. Das war ein richtiges Sahnehäubchen für diesen Schweizer Feiertag und eine Bestätigung, dass auch Kultur, wenn auch in der spaßigsten Form, da unbedingt dazu gehört.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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