Zweiter HHG-Unternehmertreff mit Impulsen und Elan
Der Hype ist da
Raum Stockach. Immer ein Scherzchen auf den Lippen! Gut gelaunt meinte der erste Vorsitzende Siegfried Endres, die Interessenvertretung Handel, Handwerk und Gewerbe Stockach (HHG) sei 1887 gegründet worden - er sei aber nicht von Anfang an mit dabei gewesen. So darf er zwar nicht auf eine 131-jährige Tradition zurückblicken, doch er konnte in seiner Begrüßungsansprache zum Unternehmertreff bei Fensterbau Wurst im Gewerbegebiet »Blumhof« einen Blick in die Zukunft wagen: Für HHG gehe es darum, sich neu aufzustellen, sich umzuorientieren, sich neu zu sortieren und zu restrukturieren. Die Handelslastigkeit solle beendet und der Verein offen für neue Mitglieder, etwa aus Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen, gemacht werden. Diese Ziele sollen auch mit Hilfe der Unternehmertreffen angegangen werden, die Gesprächen, Informationen, Austausch und dem viel beschworenen »Networking« dienen sollen. Nach der Premiere bei der Auer-Gruppe hatte es nun eine Neuauflage gegeben.
Die HHG-Mitglieder zeigten Flagge: Beim Unternehmertreffen waren sie deutlich an einem rot-weißen Button mit der Aufschrift »HHG« zu erkennen. Das war eine Absicht der Veranstaltung - die Verantwortlichen wollten mit den Besuchern ins Gespräch kommen, von ihnen Anregungen, Ideen und Feedback bekommen. Und Rückendeckung in für den Einzelhandel herausfordernden Zeiten: Internet-Konkurrenz, schwierigen Nachfolgeregelungen, Kundenabwanderungen, Umsatzrückgängen, Ladenschließungen und Leerständen könne durch das Wecken von Emotionen, durch eine Wohlfühlatmosphäre, gute Serviceleistungen und ein gekonntes Zusammenspiel zwischen allen Akteuren einer Stadt begegnet werden, riet Utz Geiselhart vom Handelsverband Südbaden. Am Hochrhein würde die durchschnittliche Ladenfläche pro 1.00 Einwohnern bei 2.140 Quadratmetern liegen, so der Fachmann. Und in Stockach würden die 108 Betriebe mit einer Gesamtfläche von 45.000 Quadratmetern auf 2.698 Quadratmeter pro 1.000. Einwohner kommen.
Für sie alle gilt es, etwas zu tun. Anja Schmidt forderte als zweite HHG-Vositzende emotional-temperamentvoll Visionen ein, die alle teilen und die Stadt vorwärts bringen müssten. Und einmal mehr mahnte sie die Verwaltung an, die Stelle eines Wirtschaftsförderers mit Zuständigkeit auch für den Einzelhandel zu schaffen. Roland Strehl hatte in Vertretung von Bürgermeister Rainer Stolz zuvor die Bemühungen der Stadt auch um die guten Lebensbedingungen durch Investitionen in Schulen, Kindergärten, Infrastruktur, Kultur oder die Verkehrssituation betont. Jeder könne sich einbringen - etwa durch eine Kandidatur bei der Kommunalwahl am Sonntag, 26. Mai, zu der er vor allem junge Leute ermunterte. Beim zweiten Unternehmertreffen jedenfalls waren Resonanz und Besuch erfreulich gut gewesen. Es liegt nun an HHG, den Schwung, die Impulse und den Hype aus dieser und der letzten Veranstaltung für weitere Projekte voller Elan zu nutzen.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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