Von Arbeit bis Mülltrennung: Grundwissen für Asylbewerber

Das Leben in Deutschland

Eigeltingen (sw). Plötzlich sind da viele neue Dinge: unbekannte Gesetze, unbekannte Verhaltensregeln, unbekannte Standards. Flüchtlinge in Deutschland werden mit vielem konfrontiert, was sie bisher nicht kannten. Diese Lücke wollte ein Seminar des Helferkreises unter Leitung des Betriebswirts und Jurastudenten Christoph Rennebeck schließen. Zusammen mit Experten für Fachthemen unterrichtete er vier Tage lang von Dienstag bis Freitag Asylbewerber in der Gemeinde Eigeltingen über das »Leben in Deutschland«.

Die Idee zu der Veranstaltungsreihe kam im Januar, als einige Vermieter Bedenken hatten, ob die Flüchtlinge denn auch das nötige Grundwissen für ein reibungsloses Leben in Deutschland hätten. Eigentlich war nur ein Infotag zu Mieten, Mülltrennung oder anderen Bereichen geplant. Doch die Vorfälle der Silvesternacht in Köln führten zu einem Extra-Block über Grund- und Strafrecht. »In Kooperation mit dem Jobcenter kamen dann noch ausgiebige Informationen zu Bildung und Arbeit in Deutschland hinzu«, teilt Christoph Rennebeck im Pressetext mit.

Mitte Mai stand das Programm fest, Einladungen wurden verschickt, und die beiden Bundesfreiwilligendienstleistenden der Gemeinde Eigeltingen kümmerten sich um die organisatorischen Maßnahmen. Die vier Tage gingen so reibungslos über die Bühne. Die Resonanz war bestens: 40 Teilnehmer erfuhren täglich von 18 bis 21 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses viel über Wohnen, Arbeiten, Recht und Familie.

Im Anschluss an die Schulungsreihe wurde am Freitagabend gegen 21 Uhr jedem Teilnehmer ein Zertifikat überreicht, ein Gruppenfoto vor dem Rathaus geschossen und ein gemütlicher Ausklang gefeiert. Zum Gelingen hatten auch die Gastdozenten beigetragen - Conny Graßhoff, Migrationsbeauftragte des Jobcenters Konstanz, ihre Bereichsleiterin Katja Thönig, Dr. Astrid Koberstein-Pes, Gleichstellungsbeauftragte des Jobcenters, Feuerwehrkommandant Mathias Martin sowie Rektorin Irmgard Rennebeck, Birgitta Auer, Wolfgang Pfrommer und Adnan Al Asadi vom Helferkreis Eigeltingen.

- Simone Weiß