»Glasperlenspiel« plaudert privat auf Augenhöhe
Das gläserne Spiel mit dem Sound
Stockach (sw). Mit der Entspannung ist das so eine Sache. Was dem einen beim Relaxen hilft, kann für andere nervtötend sein. So ist es zum Beispiel bei Carolin Niemczyk von »Glasperlenspiel«. Sie singt das Lampenfieber vor Auftritten einfach nieder, trällert backstage ein paar Melodien und singt sich so ein. Stimmt, ergänzt Duo-Partner Daniel Grunenberg mit einem Grinsen. Ihr hilft‘s, den anderen nicht. Für die ist das anstrengend. Kleine Geschichten aus dem Leben eines erfolgreichen Musik-Duos. Geschichten, die Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg freimütig beim Interviewtermin im Stockacher Berufsschulzentrum (BSZ) erzählen. Sie haben extra einen Termin in Berlin gecancelt, haben sie zuvor am Rande erzählt, um sich mit den BSZ-Schülern unterhalten zu können. Daniel Grunenberg als gebürtiger Stockacher und ehemaliger Schüler am Berufsschulzentrum fühlt sich der Schule einfach aus alter Anhänglichkeit sehr verbunden. Als er ankommt, verrät der Musiker, dass sich früher in seinen Schülertagen das Bauchgrimmen in Grenzen gehalten hat. Ungelernte Vokabeln konnten ihm den Tag nicht vermiesen. Jetzt ist er viel auf Tour, hat gelernt, locker aus der Hüfte zu plaudern, ist interview- und presseerfahren, hat sich aber Natürlichkeit und Charme bewahrt. Mit Duettpartnerin Caro ist er auf dem Boden geblieben. Beide sprechen sie mit den BSZ-Schülerreportern, die mit Unterstützung der Journalistin Christine Angele das Schulradio »Radio active« gestartet haben. »Cooler Name«, lobt Carolin Niemczyk, und dann gesteht sie, dass sogar ein mittlerweile erfahrener Bühnenprofi wie sie schon einmal seinen Text vergessen hat. Und dass das Adrenalin vor Auftritten immer da ist. Muss auch sein. Ergänzt Daniel Grunenberg. Wer nicht mehr aufgeregt sei, bevor er auf die Bühne gehe, der sollte seinen Job an den Nagel hängen. Denn er macht ihm garantiert keinen Spaß mehr. Der Spaß von »Glasperlenspiel« ist geblieben. In Berlin haben sie mittlerweile eine Wohnung bezogen, doch am Bodensee zu sein, das ist für sie, immer noch etwas ganz Besonderes. Darum geben sie auch ein Heimspiel, sind die Lokalmatadoren. Am Samstag, 28. Juni, werden sie im Rahmen des »Schweizer Feiertags«, des Stockacher Stadt- und Heimatfests, also zu Hause auftreten. Dann, quasi vor heimischem Publikum, ist es selbst für die Weitgereisten etwas ganz Besonderes, sich zu präsentieren. Da sind ja auch Freunde da, die einen sonst nur privat kennen, meint Carolin Niemczyk. Und sie erzählt, dass sie einmal in Singen sogar vor ihren ehemaligen Lehrern aufgetreten ist. Die mussten sie dabei nicht mehr benoten. Und das ist gut so. Denn beide Musiker wollen der Region weiterhin verbunden bleiben. Der Auftritt beim »Schweizer Feiertag« ist keine Eintagsfliege, denn es soll laut Daniel Grunenberg so eine Art Festival unter dem griffigen Titel »Stockach Sounds« daraus werden. Mit einer Wiederholung im jährlichen Turnus. Auch mit dem Sound von »Glasperlenspiel«.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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