Der »Schmotzige Dunschdig« darf nicht sterben
Das Brauchtum lebt

Schmotziger Dunschdig in Stockach  | Foto: Immer dabei beim Umzug mit dem Narrenbaum: Hans-Kuony-Darsteller Roland Drews, das Narrengericht und seine Gliederungen. swb-Bild: sw
  • Schmotziger Dunschdig in Stockach
  • Foto: Immer dabei beim Umzug mit dem Narrenbaum: Hans-Kuony-Darsteller Roland Drews, das Narrengericht und seine Gliederungen. swb-Bild: sw
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Stockach. Gelebtes Brauchtum lebt nur, wenn es auch angenommen wird, Zuschauer hat und geschätzt wird. »Es hat keinen Sinn, den Hund zum Jagen zu tragen«, hatte Ex-Narrenrichter Wolfgang Rether immer mit Blick auf die Publikumsbeteiligung bei öffentlichen Veranstaltungen am »Schmotzigen Dunschdig« gesagt. Nein, hintragen sollte man niemand. Aber es wäre schön, wenn sich möglichst viele Bürger das närrische Spektakel ansehen würden. Am »Schmotzigen Dunschdig«, also am Donnerstag, 23. Februar, wird in Stockach Narretei gelebt.

Wie sah die Geburtsstunde der Stockacher Fasnet aus? Warum wird alljährlich ein Narrengericht abgehalten? Welche Ursprünge, ob nun Legende oder Historie, hat die Narretei in der Hans-Kuony-Stadt? Das wird im Rahmen der Kriegsratsszene nachgestellt, die Mitglieder des Narrengerichts und seiner Gliederungen in historischen Kostümen vor dem Bürgerhaus »Adler Post« in der Hauptstraße in der Oberstadt um 13.30 Uhr zeigen. Dabei wird auch die Beklagte 2017, Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, vorgestellt. Gelegenheit, einen Blick auf die Sozialdemokratin zu werfen. Auch für Menschen, die keine Karten mehr für die Gerichtsverhandlung bekommen haben. Danach erfolgt die Übergabe der niederen Gerichtsbarkeit von Bürgermeister Rainer Stolz an die Narren. Wie immer, wird er die Zeichen seiner weltlichen Macht nur ungern aus den Händen geben.

Um 14 Uhr beginnt dann der Umzug mit dem Narrenbaum am La-Roche-Platz. Narrengericht, Gliederungen und Narrenbaum machen sich auf den Weg zum Narrenbaumloch vor dem Bürgerhaus »Adler Post«. Dort wird sich die Zimmerergilde an das beschwerliche Werk des Narrenbaumstellens machen. Zwei Stunden sind dafür etwa eingeplant, teilt Narrenschreiber Stefan Keil im Pressetext mit. Dabei wird es, wie alle Jahre, wieder zum Zimmererstreik kommen. Die starken Mannen werden keinen Finger mehr rühren, bis die Beklagte den Geldbeutel zückt.

Der »Schmotzige Dunschdig«, der Haupttag der Stockacher Narren, ist ein tief verankertes Brauchtum in der Hans-Kuony-Stadt. Einfach mal vorbeischauen!

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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