Bürgeraktion in Espasingen
Das alte Rathaus zum Schmuckkästchen machen

Auch am Wochenende an der Arbeit: Alexander Merk, Thomas Schmid, Gerhard Seeberger, Felix Schmitt, Ortsvorsteher Andreas Bernhard und Initiator Martin Kuppel. | Foto: Oliver Fiedler
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  • Auch am Wochenende an der Arbeit: Alexander Merk, Thomas Schmid, Gerhard Seeberger, Felix Schmitt, Ortsvorsteher Andreas Bernhard und Initiator Martin Kuppel.
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Stockach-Espasingen. Geschäftiges Treiben herrscht seit Wochen rund um das alte Espasinger Rathaus, das auch eines der ältesten Gebäude in dem Stockacher Ortsteil ist. Die Handwerker hier sind im Ehrenamt tätig. "Die Renovierung des Gebäudes steht schon seit mindestens zehn Jahren im Haushaltsplan und wurde immer wieder verschoben, weil andere Dinge wichtiger waren", begründet Ortsvorsteher Andreas Bernhard die Initiative aus dem Ort heraus, selbst ans Werk zu gehen. Die Idee ging von Martin Kuppel aus, der zum einen Sohn des letzten Bürgermeisters der einst selbständigen Gemeinde ist. Zum anderen ist er auch ausgebildeter Maler und kann die Arbeiten fachlich entsprechend begleiten.

Er hat hier auch bei weitem die meiste Arbeit investiert in das Fachwerkgebäude, das zwar nicht mehr Sitz der Ortschaftsverwaltung ist, die im benachbarten Messmer-Haus ihr Domizil gefunden hat, aber immer noch den Ratssaal und diverse Räume für die Vereinsnutzung beherbergt. Für ihn sollte das Warten nun ein Ende haben, weil er mit ansehen musste, wie sich die Holzbalken unter der abgeplatzten Farbschicht zersetzen. Auch weitere Profis vom Bau sind hier am Werk, wie Thomas Schmid als weiterer gelernter Maler oder Alexander Merz als ausgebildeter Zimmermann. Zum Teil sind hier bei den Arbeitseinsätzen bis zu einem Dutzend Helfer im Gerüst gestanden, um zuerst die alten Farben abzuschleifen und aktuell das Haus wieder zu einem Schmuckstück der Ortschaft zu machen, auch mit neuen Farbgebungen.

Statt dem Braunton der vergangenen Jahrzehnte, wurde für das aufgesetzte Fachwerk "Ochsenblut" als Farbton gewählt. Und Martin Kuppel setzt dabei auf eine Spezialfarbe aus Norwegen, die besonders lang dem Wetter trotzen soll. "Dort werden auf dem Land eigentlich fast alle Häuser in Holz gebaut und vor allem bunt angestrichen. Die müssen ja wissen, was gut ist", sagt Martin Kuppel.
"Bis wir uns auf diese Farbe geeinigt hatten, war schon eine längere Diskussion nötig, da einige doch lieber einen helleren Ton gehabt hätten", so Ortsvorsteher Andreas Bernhard. Auch für die Fassade wird mit keim'schen Farben, die sich mineralisch mit dem Untergrund verbinden, auf eine langlebige Wirkung gesetzt. Die Dachkenner wie die Fensterläden werden in einem lichten Blau eingebracht. Bei den Fensterläden wird auf Aluminium gesetzt, das auch ein langes Leben verspricht. Immerhin unterstützt die Stadt Stockach das Projekt mit der Übernahme der Materialkosten, alleine die Fensterläden würden mit 17.000 Euro zu Buche schlagen, sagt Andreas Bernhard.

Bald soll das Gerüst verschwinden, weil man es für die restlichen Arbeiten nicht mehr braucht. Und bald dürfte das alte Rathaus wieder ein Postkartenmotiv sein. Abgeschlossen ist das Projekt, in das um 500 Arbeitsstunden investiert wurden, aber noch nicht ganz. Denn die ehrenamtlichen Handwerker haben auch den Dorfplatz dahinter im Visier. Dort hätten auch die Bänke eine Verjüngungskur verdient.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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