Geburtstagsfete der »Stierzunft Muhwiesen« im ganzen Ort
Da steppte die Kuh
Stockach-Wahlwies. Um die Kühlung von Sekt, Aperol Spritz, Cocktails und alkoholfreien Erfrischungsgetränken mussten sich die Wahlwieser Narren keine Gedanken und Sorgen machen. Zapfig kalt war es beim Jubiläums-Nachtumzug der »Stierzunft Muhwiesen«, die am Samstagabend ihr eigenes 66-jähriges Bestehen sowie den 40. und den 20. Geburtstag ihrer »Wiesenblumen« und ihrer »Bauerngruppe« feierte. Komprimiert auf einen Tag ging die närrische Dreifach-Fete über die Bühne, die bei minus sieben Grad Celsius umso heißer ausfallen musste.
Schon vor dem Umzug herrschten in der Roßberghalle, im angrenzenden Festzelt sowie in den Besenwirtschaften im ganzen Ort »Highlife« und »Jubel, Trubel, Heiterkeit«. Die Narren ließen sich von ein paar Minusgraden die guten Laune nicht verdrießen, und trotz Partystimmung stellten sie sich diszipliniert zum Umzug auf und schlängelten sich als kunterbunter, brauchtumsträchtiger, ein wenig frierender Lindwurm durch die Straßen des Stockacher Ortsteils. 27 Zünfte, Gruppen und Gruppierungen waren gekommen, um mit ihrer Teilnahme zum dreifachen Geburtstag zu gratulieren. Nachbarn waren dabei, Narren aus der Verwaltungsgemeinschaft Stockach – die »Seehasen« aus Ludwigshafen, die »Bosköpfe« aus Bodman, die »Halbolfer« aus Orsingen, die »Krebsbachputzer« aus Eigeltingen mit der imponierenden Guggenmusik der »Mühlengeischter«, die »Schneckenbürgler« aus Zoznegg oder Vertreter aus den anderen Ortsteilen wie Hindelwangen, Espasingen oder Winterspüren.
Das Narrengericht und seine Gliederungen aus der Stockacher Kernstadt waren im Nachbarort nicht dabei: Narrenrichter Jürgen Koterzyna und seine Mitstreiter machten Fasnacht in eigener Sache und mussten eine eigene Veranstaltung besuchen – den »Hänseleball« der Hänselegruppe als Gliederung des Narrengerichts im Bürgerhaus »Adler Post«. Doch andere Gruppen gaben sich die Ehre – aus Steißlingen, Konstanz, Friedingen, Liptingen, Liggeringen, Stahringen oder Öhningen. So war es ein beachtlicher Zug, der etwa eine Stunde lang die »City« von Wahlwies belebte.
Recht gesittet. Sogar die gefürchteten Hexen schienen ein wenig eingefroren zu sein, da sich der Schabernack in erträglichen Grenzen hielt. Doch abseits von närrischen Umtrieben war der Nachtumzug auch ein Defilee und eine Präsentation gelebten Brauchtums und liebevoll gepflegter Fasnachtstraditionen in der Region, die den Zuschauern einen Überblick über die ganze Bandbreite des närrischen Engagements gab. In der Roßberghalle, im Zelt und in den Besenwirtschaften herrschte danach Gedränge und Enge, denn alle Narren wollten sich nach dem Umzug wärmend erholen. Das konnten sie – unter anderem unterhalten von den Stimmungsprofis der »Froschenkapelle« aus Radolfzell.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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