Informationsveranstaltung für "Jungen" entwickelt
Bürgerstiftung "lächelt" jetzt für neue Ideen

Bürgerstiftungsvorsitzender Wolfgang Kammerlander mit dem neuen "Auftritt" der Stiftung, die für ein wesentlich "jüngeres" Erscheinungsbild sorgen soll.  | Foto: swb-Bild: of
  • Bürgerstiftungsvorsitzender Wolfgang Kammerlander mit dem neuen "Auftritt" der Stiftung, die für ein wesentlich "jüngeres" Erscheinungsbild sorgen soll.
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Stockach. Eigentlich über drei Jahre zog die Bürgerstiftung Stockach in ihrer Informationsveranstaltung in dieser Woche Bilanz, um ihre Arbeit rund 120 Interessieren in der Adler-Post zu präsentieren, denn in dieser Zeit waren aus bekannten Gründen keine Versammlungen planbar oder möglich. Die Besucher konnten dabei nicht nur stolze Zahlen einer dynamischen Entwicklung trotz des für alle Stiftungen belasteten Niedrigzinses vorlegen, sondern auch einen neuen Auftritt. Der wurde in Zusammenarbeit mit der "Heimatagentur" von Rainer Vollmer in einem intensiven Prozess entwickelt und nun zusammen mit dem Vorsitzenden Wolfgang Kammerlander präsentiert. Aus vielen Ideen wurde ein "Lächeln" im Schriftzug, der nun auch in Grün und Rot "verjüngt" daherkommt und schrittweise immer mehr das Bild der Bürgerstiftung prägen soll, wie Vollmer erläuterte. Sogar eine "Arbeitskleidung" für öffentliche Einsätze wurde mit entworfen.

Eine neue Dynamik konnte die Bürgerstiftung in den letzten drei Jahren erleben, was sich schon an den Zuwendungen zeigte, die Willi Zöllervom Stiftungsrat den Interessierten präsentierte. Zuletzt war dies das "Stiftertröpfle" in Rot und Weiss, das inzwischen auch dank Bürgermeister Rainer Stolz im Sortiment der von der Stadt zu verschiedenen Anlässen verschenkten Weine aufgenommen worden sei. Im letzten Jahr habe man 96 Zuwendungen erhalten, was Ausschüttungen von 63.850 Euro ermöglicht hätten. Für das Wachstum sorgte in der Hauptsache eine Spielplatzaktion in Winterspüren mit rund 30.000 Euro, bei der die Bürgerstiftung als Spendentopf fungieren konnte um die Umsetzung zu ermöglichen. Solche Projekte seien der Weg in die Zukunft der Mitgestaltung, freute sich Wolfgang Kammerlander.

Insgesamt habe die Bürgerstiftung in den letzten drei Jahren rund 105.500 Euro in 91 Maßnahmen als Förderungen ausschütten können, sagte Willi Zöller. Waren dies in 2019 noch 9.400 Euro, so stieg die Summer im ersten Coronajahr schon auf 27.000 Euro an, bemerkte er zufrieden.

Die Bürgerstiftung hat ihre Förderung in verschiedene Bereiche unterteilt. Der Bereich Bildung und Erziehung habe 10.200 Euro umfasst, unter anderem für die "Draussenschule der Grundschule Stockach", die Bienen AG des Nellenburg Gymnasiums, die Lesekiste-Aufführungen der Stadtbücherei, wie Führungen durch Stadtmuseum für SchülerInnen. Der Bereich Kinder und Jugendliche umfasste 64.043 Euro, eben mit dem Spielplatz Winterspüren für rund 30.000 Euro, die über die Bürgerstiftung abgewickelt wurden, die neue Kuschelhöhle des Kiga St. Marien, Trainingsgeräte für den VfR Stockach, die Outdoor Erlebniswoche im Osterholz und für Musikinstrumente der Musikvereine aus Stockach und den Ortsteilen. Für Kultur waren es rund 4.800 Euro, unter anderem für die Stockacher Orgelkonzertreihe, ein Piano für das Pflegeheim Sonnenhalde, die Begleitung der Chagall Ausstellung, das Kinder- und Familienkonzert "Wir entdecken Beethoven" und die Meisterkonzerte wie die Gedenkveranstaltung Badische Revolution. In der Sparte "Altenhilfe" seien rund 11.000 Euro Förderung vergeben worden, unter anderem für Schaumstoffwürfel für die Altenheime, das "Forum älter werden" in Wahlwies, die Montagsmaler der Kulturbrücke für Flüchtlingskinder und Senioren, wie Fahrten zu den Impfzentren für die über 80-Jährigen, die ein spontan gebildeter Helferkreis angeboten hatte. Für "Mildtätige Zwecke gab die Bürgerstiftung rund 14.000 Euro zur Unterstützung des Tafelladens, der inzwischen eine monatliche Unterstützung bekommt. Begleitende Fahrten der Malteser und DRK-Sanitätsrucksäcke. Und schließlich wurden in der Sparte Umwelt für 1.100 Euro eine Nistkastenaktion, das Freischneiden der Ruine Nellenburg wie die Aktion "Dreck weg" in Stockach unterstützt. Für das laufende Jahr habe man sich Förderungen von rund 42.000 Euro vorgenommen, informierte Wolfgang Kammerlander in seinem Ausblick.

"Die Gründerväter haben uns zum Glück eine Satzung gegeben, dass wir in einem weiten Feld wirken können, unter dem Motto "Stockacher für Stockacher." Wirken können wir nur durch bürgerschaftliches Engagement, und wollen ein verlässlicher Partner sein" so Wolfgang Kammerlander. Die Stiftung müsse ewig jung bleiben, um den aktuellen Anforderungen zu entsprechen.

Im Anschluss an diese Informationen gab es durch Thomas Bayer, Mitglied des Stiftungsrats, einen mit vielen praktischen Informationen gespickten Vortrag zum Thema "Erben oder verschenken", der auch deutlich machte, wie man den Nachlass sinnvoll und gerecht verteilen kann.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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