Nellenburg-Gymnasium setzt Zeichen der Solidarität und Betroffenheit
Bangen mit der Partnerschule in Lviv

Ukraine Nellenburg | Foto: Auch mit Gelb-Blauen Fingernägeln wurden beim Musical »My Fair Lady« im Nellenburg Gymansium Zeichen gesetzt. swb-Bild: of
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Stockach. Der Krieg gegen die Ukraine, der seit dem 26. Februar wütet, ist für die SchülerInnen des Stockacher Nellenburg-Gymansium besonders nahe. Im Foyer der Schule hängt der große Bilderbogen mit Erinnerungen an Partnerschaftsbesuche mit der Schule in Lviv (Lemberg), eine Beziehung die es schon seit vielen Jahren gibt. Deshalb ist das auch ein Thema, über das intensiv in der Schule gesprochen wird, wie der Leiter des Nellenburg-Gymansium, Holger Seitz, sagte. »Wir stehen in Kontakt und haben nicht nur unsere Hilfe angeboten, sondern auch die Möglichkeit, zu uns zu fliehen, falls das nötig wird«, so Leitz. Dort habe es aber erst mal die Signale gegeben, dass man selbst damit beschäftigt sei, für Flüchtlinge in der Stadt zu sorgen und erst mal auch noch bleiben wolle«, war der Stand vom Wochenende, der sich freilich schnellstens ändern könnte. Das Hilfsangebot aus Stockach sei jedenfalls da, bestonte Seitz.

Da das Nellenburg-Gymnasium die Fastnachtsferien verkürzt hatte und seit Aschermittwoch schon wieder Unterricht war, konnte das Thema in den Klassen auch vermittelt werden, eben weil die Nähe durch die Partnerschaft gegeben ist. Auf der Homepage der Schule wurde nach aussen eine Erklärung veröffentlicht, die nicht nur die Betroffenheit, sondern auch die Solidarität deutlich macht:

»Fassungslos und besorgt blicken wir auf die gegenwärtigen Entwicklungen im Osten Europas. Wir möchten als Schulgemeinschaft ein Zeichen der Solidarität und der Unterstützung an unsere Freunde in der Ukraine senden, die in unseren Herzen und Gedanken sind.

Schockiert sorgen wir uns um die Sicherheit der Menschen in der Ukraine und auf der Flucht in den Ländern im Osten der EU! In Gedanken sind wir ganz besonders bei unserer Partnerschule in Lviv und bei allen Menschen, mit denen wir persönlich über den Schüler-Austausch verbunden sind.

Ein Land auf dem langen Weg in die Demokratie wird zerstört. Familien werden getrennt und zur Flucht gezwungen.Viele Menschen, darunter Kinder und Jugendliche, fallen diesem Konflikt zum Opfer.

Der Schutz der Menschenwürde und -rechte, Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sind Grundwerte unserer Schulgemeinschaft, die aktuell in der Ukraine und Europa angegriffen werden und für die wir jetzt einstehen müssen«, heißt es da.

Musical trotz des Krieges und aller Sorgen?

Kann man trotz des Krieges eine Musical aufführen. Das war eine besonders kniffelige Frage, die sich im Nellenburg-Gymansium auch ganz dringend stellte. Denn für den Freitag, war die große Premiere des Musicals my Fair Lady angesetzt mit über 60 Mitwirkenden auf der Bühne und um Orchester. Und dieses Projekt hat auch eine ganz besondere Geschichte, denn es sollte schon vor zwei Jahren aufgeführt werden, fiel dann immer wieder den Corona-Lockdowns zum Opfer, zuletzt im Dezember 2021. Mit einem höchst aufwendigen Test- und Proben-Regime und Mehrfachbesetzungen für den Notfall war man nun endlich vor dem Ziel. Und es blieb dabei. Die Premiere konnte am Freitag gefeiert werden, weitere Aufführungen sind noch am Freitung und Samstag geplant. Diese Momente der Leichtigkeit brauche es eben auch, war ein klares Argument, nun nicht in Schockstarre zu verfallen. Ein Zeichen der Präsenz dieses Krieges wurde aber dennoch gesetzt. Die Programm für die Gäste war in Gelb-Blauem Papier gedruckt, immer wieder waren auf der Bühne Fähnchen in den Ukrainischen Landesfarben zu entdecken, wie zufällig platziert. Und alle Schauspieler hatten je einen ihrer Fingernägel in Geld und in Blau lackiert um die Gedanken an die Sorgen um die Partnerschule gegenwärtig zu halten. Als Geste auch an das Publikum.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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