Spatenstich der Baugenossenschaft im Galgenäcker 22
Bald barrierefreies Wohnen im Galgenäcker

Spatenstich der Baugenossenschaft im Galgenäcker 22 | Foto: Gerhard Seeberger (AR), Siegfried Endres (Vorstandsmitglied), Norbert Kästle (AR), Berthold Restle (AR), Roland Mathis (geschäftsführender Vorstand), Jörg Fiedler (Architekt), Martin Bosch (AR), Florian Hildebrand (Baufirma), Marcel Koch (Architekturbüro
  • Spatenstich der Baugenossenschaft im Galgenäcker 22
  • Foto: Gerhard Seeberger (AR), Siegfried Endres (Vorstandsmitglied), Norbert Kästle (AR), Berthold Restle (AR), Roland Mathis (geschäftsführender Vorstand), Jörg Fiedler (Architekt), Martin Bosch (AR), Florian Hildebrand (Baufirma), Marcel Koch (Architekturbüro
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Stockach. Noch erstreckt sich eine eingezäunte Wiese von der Galgenäcker 22, Ecke Malefikantenweg einem entgegen und lässt im Anblick des blauen Baggers erahnen, dass sich in der Oberstadt bald eine Baustelle auftun wird.

Auf einer Grundstücksfläche von 1.530 Quadratmetern, gegenüber der Kita »Kleeblatt«, verwirklicht sich die Baugenossenschaft Stockach e.G. mit einem Mehrfamilienhaus im Wert von 3.800.000 € und einer Gesamtwohnfläche von 1.384 Quadratmetern. Diese entsprechen 18 Wohneinheiten, mit Balkonen und Terrassen.

Obwohl die Baugenossenschaft ihren Neubau den bereits 2016 von ihnen errichteten und vermieteten energiearmen Nachbargebäuden Nr. 24 und 26 in seiner Fünfstöckigkeit und Fassadengestaltung optisch angleicht, gibt es nennenswerte Unterschiede. Der entstehende Wohnraum von acht 2-Zimmer- und acht 3-Zimmerwohnungen zwischen 55 und 90 Quadratmetern sowie zwei Penthouse-Wohnungen von 112 Quadratmetern entsprechen dem KfW55 Standard und sind eine energetische Weiterentwicklung ihrer Vorgänger. Das bedeutet das 45 Prozent weniger Energie aus ursprünglich vorkommenden Energiequellen, wie Erdöl, Erdgas, Kernbrennstoffen, Kohle, aber auch aus Sonne und Wind benötigt werden, als bei einem vergleichbarem Neubau. Zudem liegt der Transmissionswärmeverlust, der bei einem beheiztem Gebäude durch Energieabgabe an die Umwelt entsteht bei nur 70 Prozent. Der bauliche Wärmeschutz ist somit um 30 Prozent besser.

Der erstmalige Einbau einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, die von einer hauseigenen Photovoltaikanlage versorgt und deren Überschuss ins Netz eingespeist wird, arbeitet für die Baugenossenschaft und ihre zukünftigen Mieter. Gleichzeitig ist die Dach- und Fensterdämmung verbessert worden und die Wandstärke von 36 auf 42,5 Zentimetern verstärkt. Zum Einsatz kommt ein Mineralstoff ummantelter Stein, der nebenher weit aus Fassaden langlebiger ist als andere Baustoffe. Trotz vieler positiver Resonanz bezüglich des Wohngefühls und der Betriebskosten von den Mietern aus den Nebenhäuser behalten Architekt Jörg Fiedler & Team sowie der Bauherr Innovationen der Baubranche im Auge.

Der praktischen Umsetzung und des finanziellen Geschick der seit mehr als einem Jahrzehnt bestehenden Dream Konstellation ist es zu verdanken, dass auch im Haus Galgenäcker 22 mit Mietansätzen zwischen 7,80 Euro und 9,25 Euro und monatlichen Betriebskosten in Höhe von 2,10 Euro, weit unter der ortsüblichen Miete, kalkuliert werden kann. Das liegt auch weitestgehend in den Händen der beauftragten Baufirmen die nicht immer die kostengünstigsten sind. Hier spielen Zuverlässigkeit, Vertrauen, fachliche Kompetenz und Umsetzung, Flexibilität und ein realistischer Kostenvoranschlag die Hauptrolle. Wer schon einmal diese Abrechnungszahlen in die Realität geholt hat, der wünscht sich wieder für alle Beteiligten eine unfallfreie Bauzeit und termingerechte Fertigstellung als solides Fundament des Bauvorhabens.

Liebhaber eines E-Bike haben neben einem separat abschließbarem Fahrradkeller auch die Möglichkeit in ihrem drei Quadratmetern großen und zur Wohnung zählendem Keller mit Stromanschluss aufzuladen. In Sachen Elektromobilität werden in weiser Voraussicht für unsere geliebten »Vier Räder« die benötigten Vorinstallationen im Außenbereich mit eingebaut. Alle Fahrzeuge finden ihren Stellplatz verteilt auf sechs Garagen, acht Carports und vier Stellplätzen. Wer wo mit seinem Fahrzeug untergebracht wird, orientiert sich an den benötigten Ladepunkten und nicht nur an der Wohnungslage. Das Objekt Galgenäcker 22 ist mit seiner barrierefreien Bauweise, Aufzug, verbreiterten Türen, ebenerdiger Dusche, Fußbodenheizung und Wohnungsgröße eine Alternative für Menschen ab 60+. Nur die Schwelle zum Balkon oder der Terrasse wird als Schutz vor eindringendem Wasser beibehalten.

Im Haus wird es eine gesunde Altersmischung angestrebt. Die Gestaltung des Außengeländes hat eine Rasenfläche und wird mit wenigen einheimischen Solitären bepflanzt. Von den zukünftigen Mietern erhofft man sich eine kreative und bienenfreundliche Bepflanzung ihrer Freiflächen. Die Baugenossenschaft hat um ihre »Häuser Trilogie« bereits in den letzten Jahren eine Blumenwiese ausgesät. Angesichts der ansprechenden Fakten rechnet man mit einer verstärkten Nachfrage. »Bewerben kann sich jeder«, ließ Roland Mathis beim Spatenstich verlauten. Allerdings können erst ab Januar 2021 Anfragen berücksichtigt werden. Im Mai diesen Jahres stellt der Vorstand allen Genossenschaftsmitgliedern das Bauvorhaben vor. Für die Auswahl und Zuteilung der Mieter nimmt sich Mathis in persönlichem Gesprächen Zeit. Der Baugenossenschaft ist es sehr wichtig, dass sich die 18 Mietparteien vom ersten Tag an heimisch, mit und in ihrer Nachbarschaft gut aufgehoben fühlen.

Während die achtzehnmonatige Bauzeit am 11. März per Spatenstich besiegelt wurde und im Oktober 2021 endet, laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für das nächste Bauvorhaben in der Robert Kochstraße 1. Ab Herbst 2020 wird hier ein barrierefreies Objekt mit 13 Wohneinheiten und kleineren Wohnungen für Senioren wieder unter der zuverlässigen Federführung des Architektenbüros Fiedler entstehen.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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