Heinrich Wagners Buch über die Stockacher Fasnet
Ausreden und Abbrüche

Foto: Nach der Verhandlung vor dem Stockacher Narrengericht wurde das Buch von Heinrich Wagner im Foyer der Jahnhalle angeboten. Der Gesamterlös kommt der Bürgerstiftung Stockach zu Gute.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Franz Josef Strauß war ein bayerischer Sturkopf mit Eigenarten. Die legte er auch nicht ab, als es 1979 vor das Stockacher Narrengericht geladen wurde. Für diesen Termin am »Schmotzigen Dunschdig« schwänzte der damalige Ministerpräsident des Freistaats eine Landtagssitzung und behauptete, er habe im badischen Stockach eine wichtige außenpolitische Angelegenheit zu erledigen. Nach der Verhandlung zog es ihn nicht zurück nach München, sondern er jettete vom Friedrichshafener Flughafen aus direkt zum Opernball nach Wien. Anekdoten, Amüsantes und Erinnerungen, die Stockachs Ehren-Gerichtsnarr und Ehrenbürger Heinrich Wagner in seinem Buch »Politik-Prominenz und sonstige Demokratie-Adlige vor dem Stockacher Narrengericht - Spitzfindiges, Hintergründiges, Alefänziges« zusammengetragen hat. In dem vom WOCHENBLATT Singen gestalteten und gesetzten, 352 Seiten starken Werk sind die Gerichtsprotokolle der Beklagten von 1965 bis 1998 vermerkt.

Und einer der originellsten war Franz Josef Strauß. Für den CSU-Mann musste wegen des zu erwartenden Riesenandrangs bei der Verhandlung eine besonders große Location gesucht werden. Also, so Heinrich Wagner, wurde auf die damalige »Contraves«-Halle an der Winterspürer Straße ausgewichen. Etwa 3.000 Menschen waren mit dabei, noch einmal gut 2.000 Personen warteten vor der Halle und durften nicht rein.

Norbert Blüm, der damalige Bundesarbeitsminister und Beklagte 1988, durfte schon rein, aber er erlebte Einmaliges. Ob des über 30 Meter hohen Narrenbaums äußerte der CDU-Mann seine Bedenken, die Heinrich Wagner zu zerstreuen suchte: »Es ist noch nie etwas passiert.« Doch just in diesem Jahr brach der Stammbaum aller Narren ab.

Es gibt viel zu entdecken im Buch von Heinrich Wagner, der den gesamten Verkaufserlös an die Bürgerstiftung Stockach spendet. Zu haben ist das Werk für 20 Euro im Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße in Stockach und beim WOCHENBLATT in der Hadwigstraße 2a in Singen sowie bei der Buchhandlung Hirling, Bücher am Markt, Bäckerei Ainser, Optik Blickfang, Brillen Studio am Bürgerhaus, Optik Schröter, Fotostudio Günthner, Reisebüro Kleiner, Apotheke Dr. Braun, Ringhotel Zum Goldenen Ochsen, Hotel Badischer Hof, Hotel Fortuna und Seilerhaus Cafe & Bistro. Erhältlich ist es auch in den Hauptstellen von Sparkasse und Volksbank in der Schillerstraße in Stockach.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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