Gießbach und Mühlbach bereiten Sorgen
Aufräumen, rüsten, beruhigen

Hochwasser Bodman-Ludwigshafen  | Foto: Die starken Unwetter der letzten Wochen haben ihre Spuren in Bodman-Ludwigshafen hinterlassen. swb-Bild: wh
  • Hochwasser Bodman-Ludwigshafen
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Bodman-Ludwigshafen. Großer Andrang herrschte bei der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Bodman-Ludwigshafen im Saal des »Seeums« in Bodman. Über 25 Bürger waren gekommen, um die neuesten Informationen zu den drei heftigen Unwetterereignissen der letzten Wochen zu vernehmen.

Bürgermeister Matthias Weckbach hatte kurzfristig dringendsten Handlungsbedarf in einem Notfall gesehen und deshalb einen Tag vor der öffentlichen Ratssitzung am 24. Juli die bekanntgemachte Tagesordnung geändert. Für seinen Bericht über die Unwetterereignisse in Ludwigshafen, über die Problematik der Beschleunigung des hochwassersicheren Ausbaus des Mühlbachs und weitere Konsequenzen wurden die Punkte Bebauungsplan Strebel und Im Gries (Seeseite) aus der Agenda genommen.

Unter dem Eindruck des gut einstündigen Berichts des Bürgermeisters, der die Fakten, Daten, Erkenntnisse und Handlungserfordernisse computerunterstützt präsentierte, beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, die vorgesehene Summe von rund 450 000 Euro zur Herstellung des Ableitkanals Baugebiet Haiden sofort zur Verfügung zu stellen. Das geplante Hochwasser-Rückhaltebecken (HRB) Fuchsweg, das auch die Abflussmenge des Mühlbaches bei Hochwasser regulieren soll, soll bis Ende 2017 fertiggestellt sein.

Anschaulich fasste Bürgermeister Weckbach unter den Stichworten Haiden, Mühlbach und Gießbach die Unwetterereignisse vom 8., 14. und 21. Juli 2017 zusammen und zeigte seine Betroffenheit. Erleichtert zeigte er sich darüber, dass in Bodman keinerlei Probleme mit dem Oberflächenwasser entstanden seien und dankte für die Voraussicht in früheren Jahren. Als großes Problem interpretierte er die Eisenbahnstraße am See entlang, die den Einfluss großer Wassermassen in den See verhindere. Zuletzt aber sei das große Einzugsgebiet des Gießbaches mit seinen riesigen Wassermassen für die Überschwemmungen in der Haldenhofstraße bis hinunter zur Krone ursächlich gewesen: »Obwohl der Gießbach im Einmündungsbereich »Am Hohlenweg« und »An der Schnabelburg - Haldenhofstraße« hochwassersicher ausgebaut ist, konnte das Wasser nicht in die Kanalisation abfließen. Der Grobrechen wurde durch die angefluteten Erdmassen, Hölzer und Geäste so verstopft, dass ein Überlaufen zwingend war«. Für nicht außergewöhnliche Regenfälle sei der Abfluss ausreichend dimensioniert.

Der Vertreter des mit der Gemeinde zusammen arbeitenden Planungsbüros Reckmann konnte dies nur bestätigen: »Aber wenn mal 97 Millimeter auf den Quadratmeter niedergehen und das fast drei Stunden lang, dann reichen auch solche Rohre nicht aus«. Besonders betonte Bürgermeister Weckbach die Eigenverantwortung der Grundstückseigentümer für ihre Häuser, bot aber, so möglich, die Hilfe und Unterstützung der Gemeinde an.

Wilfried Herzog

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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