»Sonnenlandschule« mit besinnlicher Fröhlichkeit
Ankommen und Türen öffnen
Raum Stockach. Das Mikro musste vom stolzen Gardemaß von Pfarrer Rainer Stockburger auf Kinderhöhe heruntergeschraubt werden - dann konnte es losgehen. Kinder, Lehrer und Rektor Heino Sittig von der Stockacher Sonnenlandschule schafften in der evangelischen Melanchthonkirche den schwierigen Spagat zwischen Besinnlichkeit, Nachdenklichkeit und Feierlichkeit auf der einen und Fröhlichkeit, Beschwingtheit und Moderne auf der anderen Seite. Ihre Adventsfeier am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien stimmte nachdenklich, wehmütig, nostalgisch, aber auch optimistisch und zuversichtlich.
Die Botschaft des neuen Testaments bildlich-szenisch leicht verständlich umgesetzt. Kinder verschiedener Nationalitäten, aus vielen Kontinenten und Lebenswelten kommen zur Krippe, zum Christkind, um ihre Grüße, ihren Dank, aber auch ihre Sorgen darzubringen. Es ist nicht alles eitel Sonnenschein: Ein Kinder aus Lateinamerika erzählt von Armut, Arbeitslosigkeit und Not, zwei Kinder aus einem nicht genannten Land berichten von Krieg und Vertreibung, und wieder andere wollen einfach nur die tröstende Nähe einer überirdischen Macht spüren. In einem langen Zug bringen Kinder der »Sonnenlandschule« Lichter zum Altar, und in einer modernen HipHop-Version mit dynamischen Tanzelementen wird Weihnachten besungen.
Verschiedene Annäherungen an Weihnachten und die Adventszeit, die, wie es Heino Sittig in seiner Begrüßung formulierte, für so wichtige Ankommen steht. Inneres Ankommen sei nicht nur, aber auch zur Weihnachtszeit nicht selbstverständlich, aber machbar: »Lassen Sie uns das ganze Jahr über Advent feiern!«. Rainer Stockburger hob in seiner kurzen Predigt dagegen auf die Metapher der Tür ab. Ausgehend von den Türen am Adventskalender leitete er über zu den Türen in jedem Menschen, die es für sich selbst, für andere und für Gott zu öffnen gelte. »Wir wollen Türen sein - auch in Zukunft«, so der Wunsch des Seelsorgers. Die Weihnachtsfeier der Kinder der »Sonnenlandschule« hatte jedenfalls viele Sympathietüren geöffnet.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare