Bürgermeister Matthias Weckbach und sein 50. Geburtstag
Allrounder denkt in Aufgaben
Bodman-Ludwigshafen. Sie stehen morgens auf und schalten das Licht an. Klappt. Elektrizität ist da - dank der Gemeinde. Sie gehen in die Dusche. Klappt. Das Wasser läuft - dank der Gemeinde. Sie fahren mit dem Fahrzeug zur Arbeit. Klappt. Die Straßen sind saniert - dank der Gemeinde. Eine Kommune, davon ist Matthias Weckbach überzeugt, ist ein Dienstleister, der mit der gesamten Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun hat und große Herausforderungen zu stemmen hat: »Wir machen fast alles.« Und gerade diese Aufgabenvielfalt, dieses Allrounder-Dienstleistungspaket, diese Bandbreite an Themen ist es, die er so an seiner Tätigkeit liebt. Bürgermeister - diese Berufswahl würde er sofort wieder treffen. Seit 1999 ist Matthias Weckbach Gemeindechef von Bodman-Ludwigshafen - und Langeweile hat er selten verspürt. So hat er auch nicht viel Muße, um über seinen 50. Geburtstag am Samstag, 23. Februar, nachzudenken.
Dennoch. Ein »Runder« steht an, und ein paar Gedanken hat sich der im Odenwald geborene Vater dreier Kinder, der vor seinem Bürgermeisteramt als Kämmerer in Sipplingen gearbeitet hat, doch gemacht. Die große Geburtstagsparty organisiert er erst im Sommer. Einfach, weil dann das Wetter besser ist. Große Vorsätze hat er nicht gefasst, und auch über eine erneute Kandidatur 2023 hat er sich noch nicht den Kopf zerbrochen: »Ich denke in Aufgaben.« Und eine große Aufgabe, die auf ihn zukommt, ist die Kandidatur für ein Kreistagsmandat bei der Kommunalwahl am Sonntag, 26. Mai. Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz und Johannes Freiherr von Bodman treten aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr an, Matthias Weckbach wurde mehrfach angesprochen - so hat er sich dazu entschlossen, seinen Hut in den Ring zu werfen. Denn: »Die Gemeinde muss einen Vertreter im Kreistag haben.« Im Gegenzug, so kündigt der Bürgermeister an, werde er im Falle einer Wahl seine Termine an den Wochenenden und den Abenden »ausdünnen«. Ein Kreistagsmandat sei schließlich zeitlich und inhaltlich anspruchsvoll.
Wie der Job als Bürgermeister. Viele seiner Versprechen aus dem Prospekt zur Bürgermeisterwahl 2015 seien umgesetzt oder angestoßen worden, so Matthias Weckbach: Der Anbau eines Gymnastikraums an die Turnhalle in Ludwigshafen für gut 600.000 Euro ist in Planung, die Sanierung der Kaiserpfalzstraße läuft, E-Tankstellen wurden eingerichtet.
Dennoch bleiben einige Baustellen. Der Hochwasserschutz am Mühlebach schlägt mit Gesamtkosten von gut 5,7 Millionen Euro zu Buche, wobei im aktuellen Haushalt 2.609.000 Euro dafür vorgesehen sind. Die seit 2015 gesperrte Marienschlucht soll längerfristig wieder für Besucher frei gegeben werden, dafür wurde laut Bürgermeister Weckbach ein aufwändiges Konzept erarbeitet, das auf geologischen und biologischen Werten basiert. Die Feuerwehr Ludwigshafen wünscht sich ein neues Gerätehaus, und mit 22.189.000 Euro Gesamtvolumen muss ein ehrgeiziger Haushalt umgesetzt werden. Für Baumaßnahmen stehen Mittel in Höhe von 4.268.000 Euro bereit, so dass es genügend zu tun gibt. Und Matthias Weckbach packt es mit dem jugendlichen Schwung eines jung gebliebenen 50-Jährigen an. Sein Beruf bleibt spannend, und privat halten ihn seine 2005, 2007 und 2011 geborenen Kinder positiv auf Trab. Na ja, und das mit der Fünf vorne kann er auch verkraften. Er zitiert gerne den Spruch: »50 - das ist das neue 30. Das ist Balsam für meine Seele.«
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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