Tischmesse: Humor, Chefs, Gewerbe und Gewinne
Alle sitzen an einem Tisch
Stockach (sw). Beim Würfeln einer bestimmten Punktzahl gibt es einen Sofortpreis. Ausholen! Und mit Schmackes! Voller Schwung fliegt der Würfel an die Wand der Stockacher Jahnhalle. »Das war eher Kugelstoßen«, witzelt Kulturamtsleiter Stefan Keil. Und Stadtkämmerer Bernhard Keßler ergänzt: »Die Halle sollte schon stehen bleiben.« Humor haben sie auch noch, die städtischen Mitarbeiter. Und Organisationstalent. Die siebte Stockacher Tischmesse, ein »Baby« der Wirtschaftsförderung mit Sebastian Scholze und Bernhard Keßler, war gut organisiert, sinnvoll strukturiert und sinnvoll choreographiert.
Nach Branchen geordnet, hatten die 73 Teilnehmenden am Sonntag ihre Tische aufgebaut und diesen Platz gut genutzt, um sich und ihr Unternehmen zu präsentieren. Betriebe, Firmen, Dienstleister und Einzelhändler waren alle gleich – alle hatten sie den gleichen Raum für ihre Darstellung. Vom großen Betrieb der »Baumer«-Group, der gerade im Gewerbegebiet »Blumhof« baut, bis hin zum kleinen Ein-Mann-Start-up-Unternehmen.
Alle sitzen am gleichen Tisch – das machte den Charme der Veranstaltung mit Ausstellenden aus der gesamten Verwaltungsgemeinschaft Stockach aus. Und es war der Tag der Bekenntnisse. »Mein Chef ist der Gemeinderat«, verkündete Stadtchef Rainer Stolz in seinem Grußwort zur Eröffnung und mochte damit auch manschen alt gedienten Rat überrascht haben. Dann zählte er einige Säulen des Erfolgs einer Stadt auf – Betriebe, Handel, Politik, Tourismus. Beim letzten Stichwort wünschte sich der Bürgermeister, dass der Landkreis Konstanz eine einheitliche Tourismuspolitik mit dem Bodenseekreis schaffen solle.
An die neue »Grünen«-Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger gerichtet, meinte er, dass Gewerbeflächen ein Stiefkind seien. Die Raumschaft aber brauche in den nächsten 15 bis 20 Jahren 40 Hektar Gewerbefläche, um Arbeitsplätze und Fortentwicklung zu ermöglichen. Negativ vermerkte das Stadtoberhaupt die Abwesenheit des AfD-Landtagsabgeordneten Dr. Wolfgang Gedeon. Christine Merath von der Wirtschaftsförderung des Kreises betonte, dass Stockach neben harten auch weiche Standortfaktoren wie Naherholung, hohen Freizeitwert und beste Bildungsmöglichkeiten zu bieten habe.
Das wurde bei der Tischmesse bewiesen. Jeder Teilnehmende hatte seine Fantasie spielen lassen, überall wurde etwas geboten, alle hatten sich etwas einfallen lassen. Stelzenmann »Mischter Toscana« versorgte Besucher mit Luftballon-Tieren, kompetente Gesprächspartner standen zur Verfügung, das Kulinarische war bestens, das Gewinnspiel zog viele Neugierige an, und auch der Würfel für die Sofortgewinne hatte seine Fans. Und jede Menge coole Sprüche.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare