Werbung für die Wehr: 150 Jahre Feuerwehr
Action, Adrenalin und Mut
Bodman-Ludwigshafen. Sollte ein Wort des Tages gekürt werden, dann würde es »Kameradschaft« lauten. Gefolgt von »Mut« auf Platz zwei und »Einsatz für den Nächsten im Ehrenamt« auf dem dritten Platz. Denn der »Blaulichttag« rund um die Seestraße und der Festakt am Abend im »Seeum« zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehrabteilung Bodman waren eine Werbung für die Wehr und ihr Engagement.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich die Veranstalter laut Abteilungskommandant Roland Gocz den ganzen Tag über viele Besucher freuen, die die Angebote des »Blaulichttags« genossen. Er war eine Mischung aus Spannung, Abenteuer, Action, Adrenalin und Gemütlichkeit, die die Freiwillige Feuerwehr Bodman-Ludwigshafen da auf die Beine gestellt hatte. Ständig war etwas los, ständig gab es etwas zu sehen, ständig wurde der Atem angehalten. Eine Rettungshundestaffel zeigte »tierische« Hilfen beim Einsatz, die Höhenrettung aus Allensbach demonstrierte in schwindelerregenden Höhen Engagement für Verunfallte, und die »Bruderwehr« aus Ludwigshafen demonstrierte den Ernstfall. Das Boot der Wasserschutzpolizei war viel besucht - und besonders die Technik gefragter Blickfang. Und bei all dem Nervenkitzel konnten bei kulinarischen Genüssen Geselligkeit und Gemütlichkeit gepflegt werden. »Ein voller Erfolg«, resümierte auch Roland Gocz. Der große Zuspruch zeigte sich auch daran, dass die Waffeln der Jugendfeuerwehr lange vor Ende der Veranstaltung vergriffen waren.
Der ganze Tag - ein Ergebnis der guten Kameradschaft. Beim abendlichen Festakt hob Gesamtkommandant Steffen Bretzke die Leistung der Feuerwehren mit gut einer Million Mitgliedern in ganz Deutschland und ungefähr 100.000 Männern und Frauen in Baden-Württemberg hervor. Das Modell der Freiwilligen Feuerwehren würde es nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz geben - und es sei somit eine einmalige Erfolgsgeschichte in Europa. Er erinnerte aber auch an die Bodmaner Urväter der Brandbekämpfung: »Das Feuer war damals genauso heiß wie heute. Und sie hatten nicht die Schutzkleidung, die wir haben.« Und Steffen Bretzke hob die Bedeutung des Ehrenamtes und des Einsatzes seiner Kameraden hervor: »Schutz ist unbezahlbar«.
Bürgermeister Matthias Weckbach konnte in seiner Laudatio nur zustimmen. Begonnen hatte alles, so sein historischer Rückblick, mit Eimerketten, und heute seien die Aufgaben der Wehr über die reine Brandbekämpfung längst hinausgewachsen - Unwetterschäden, Unfälle, technische Hilfeleistungen gehörten ebenso zu den Einsatzgebieten der gut 60 Feuerwehrmänner und -frauen in der Gemeinde. Besonders lobte er ihr Engagement während der Starkregenereignisse im Sommer 2017. Die Gemeinde unterstütze die Wehr durch Sachleistungen und habe daher einen für zehn Jahre gültigen Feuerwehrbedarfsplan entwickelt. Zahlreiche Gratulanten schlossen sich der Meinung des Bürgermeisters an und wiederholten in verschiedenen Versionen, was Kreisbrandmeister Carsten Sorg ausgesprochen hatte: Feuerwehr bedeute selbstlosen Einsatz. Und - Kameradschaft, Mut, Dienst für den Nächsten im Ehrenamt.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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