Rainer Stolz für vierte Amtszeit als Stockacher Bürgermeister verpflichtet

Acht spannende, »stolze« Jahre

Stockach. Das hat er gut formuliert. »Ich weiß, ich bin manchmal spannend im Umgang«, charakterisierte sich Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz selbst. Aber: »Am Ende haben wir es doch immer irgendwie geschafft.« Auch er selbst hat es geschafft: Er wurde für eine vierte Amtszeit als Stockachs Bürgermeister wiedergewählt. Die Verpflichtung nahm sein Stellvertreter Werner Gaiser während der jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus vor. Musikalisch wurde die Zeremonie von einer Abordnung der Stadtmusik umrahmt.

In einem kurzen Statement nach der Verpflichtung skizzierte Rainer Stolz seine kommunalpolitischen Pläne für die kommenden acht Jahre. Zusammenfassend auf einen Nenner gebracht lautet sein Credo: »Die Stadt Stockach wird weiter wachsen.« Für dieses angestrebte Wachstum zählte er verschiedene Einzelpositionen auf - das Abfedern des demografischen Wandels, die Digitalisierung, Mobilität und kulturelle Identität. Mobilität, so Rainer Stolz, bedeute im ländlichen Raum, dass mittelfristig nicht auf das Auto, in welcher Form auch immer, verzichtet werden könne. Und dieser Entwicklung wolle er so begegnen, dass es für Stockach akzeptabel sei.

Die Entscheidung, erneut für eine vierte Amtsperiode anzutreten, sei ihm nicht leicht gefallen, gab Rainer Stolz einen ungewohnt persönlichen Einblick in sein Seelenleben. Nach 24 Jahren Amtszeit trage man Dinge im Rucksack mit sich herum, die nicht immer ganz leicht zu tragen seien. Man müsse die Vor- und Nachteile genau abwägen - und bei ihm haben die Vorteile überwogen. Vor allem drei Punkte nannte der Stadtchef für seine wiederholte Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 24. September: Er habe das Gefühl, dass seine Arbeit in der Stadt geschätzt werde. Mit den Mitarbeitern im Rathaus könne er auf ein verlässliches Team bauen. Und er sei glücklich über die Art des Miteinanders mit dem Gemeinderat. Es würde Menschen geben, die andere, eigene Gedanken hätten, und mit denen habe immer ein Konsens gefunden werden können. So werde in Stockach auf Kontinuität gesetzt.

Werner Gaiser konnte sich ein wohlklingendes Wortspiel vor dem Sprechen der Verpflichtung nicht verkneifen: »Stockach kann sich mit Stolz sehen lassen.« Er betonte aber auch, dass mit Rainer Stolz kein Neuling in das hohe Amt gewählt worden sei, denn er bringe 24 Jahre Bodenhaftung mit. Der Gemeinderat kenne seine Arbeitsweise, und zwischen Gremium und Bürgermeister würde es »ein konstruktives Miteinander« geben. Zugleich war sich Werner Gaiser der Feierlichkeit der Zeremonie bewusst: Schließlich würde nur alle acht Jahre ein Bürgermeister verpflichtet. Auch zu einer Terminologieklärung trug er bei: Ein Bürgermeister werde nur einmal vereidigt - das gelte dann für die gesamte Amtszeit. Somit wurde Rainer Stolz in seiner vierten Amtszeit verpflichtet.

Doch das waren nur Spitzfindigkeiten am Rande. Ein ausgezeichnet gelaunter Rainer Stolz nahm im Kreise seiner Mitarbeitenden und mit Ehefrau Katja Stolz im Foyer des Rathauses einen Imbiss ein und stieß mit einem Gläschen Sekt auf die vierte Amtszeit an. Bleibt zu hoffen, dass diese gute Laune und Offenheit durch die ganzen vor ihm liegenden acht Jahre erhalten bleibt.

- Simone Weiß