Das Nellenburg-Gymnasium in Stockach verabschiedete seine Schüler auf besondere Weise. Denn für Rektor Holger Seitz war es das erste Mal, dass er diese Veranstaltung leitete.
Abschied mit »Standing Ovation«
Stockach. Das Stockacher Nellenburg-Gymnasium feierte seinen Abschlussjahrgang und ehrte Schülerinnen und Schüler für besondere Leistungen mit Preisen. Die Schule entließ 77 Abiturienten in die gepriesene, vermeintliche Freiheit nach der Schulzeit. Alle Oberprimaner hatten das Abitur bestanden - 22 davon mit einer »1« vor dem Komma. Im Jahr 2020 wird im Nellenburg-Gymnasium keine Prüfung stattfinden, da die Dauer der gymnasialen Ausbildung von G8 auf G9 umgestellt wird.
Bei der Entlassungsfeier stand den frischgebackenen Abiturienten die Freude im Gesicht. Ein wichtiger, durchaus mühevoller Lebensabschnitt, eingebettet in die schulische Gemeinschaft, lag hinter ihnen. Nun stehe der Sprung ins Leben an, den jeder der 77 für sich gestalte: Studium, Berufsausbildung, Soziales Jahr oder Erfahrungs- und Findungstrip irgendwo durch die Welt, veranschaulichte Oberstudiendirektor Holger Seitz die Veränderung im Abiturientenleben mit der Entlassfeier. Ein geplanter Start ins heutige Berufsleben ließe sich nicht mit dem minimalistischen Prinzip umsetzen, sondern verlange maximalen, leidenschaftlichen Einsatz.
Ein Beruf, der mit individuellem Talent, Hingabe, Freude aber auch mit den eigenen Träumen korrespondiere, sei Voraussetzung für ein erfülltes Leben.
Seine erste Entlassfeier als neuer Direktor war für Oberstudiendirektor Holger Seitz ein besonderes Ereignis: »Ich bin aufgeregt wie die Schüler bei der Abi-Prüfung«, kommentierte Seitz schmunzelnd. Gemeinsam mit der stellvertretenden Schulleiterin Ina Ratzke überreichte Seitz die 77 Zeugnisse und nahm die Preisverleihungen für besondere Leistungen in einzelnen Fächern vor. 77 Mal zollten die Schulabgänger laut oder lauter Beifall bei der Zeugnisübergabe an die einzelnen Mitschüler. Einer Mitschülerin erbrachten die restlichen 76 gar eine Standing-Ovation.
Die Tür zum weiteren Lebensweg müsse jeder für sich selbst aufstoßen. Der Eine schlage die Tür schwungvoll auf, der Andere vorsichtiger, nur einen Spalt. Es sei der erste Tag in Richtung Erwachsenwerden, würdigte Laura Altenburger diesen Tag in der Abi-Rede.
- Marius Lechler
Autor:Redaktion aus Singen |
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