Schlussrunde für Matthias Weckbach

Abschied in vielen Etappen

Stockach/Bodman-Ludwigshafen. Am kommenden Freitagabend, 23. Juni, wird Matthias Weckbach mit einem Festakt im "Seeum" nach 24 Jahren im Dienst der Gemeinde als Bürgermeister verabschiedet. Am Freitag darauf, dem 30. Juni, 19 Uhr, gilt es in einer Sondersitzung für seinen am 23. April gewählten Nachfolger Christoph Stolz, den Amtseid abzulegen. Dann kann er gleich zum 1. Juli im Amt das Hafenfest in Ludwigshafen eröffnen und in die achtjährige Amtszeit starten.

Für Matthias Weckbach hat der Abschiedsmarathon indes schon längst begonnen, sozusagen täglich stehen derzeit "letzte Termine" an, bei denen er gewürdigt wird.
Letzte Woche war dies zum Beispiel der Abwasserzweckverband Stockacher Aach, in dem Weckbach 24 Jahre der Verbandsversammlung angehört hatte. Der Vorsitzende Bürgermeister Rainer Stolz aus Stockach würdigte dabei das hohe Engagement von Weckbach und betonte besonders die vielen innovativen Ideen, die von ihm über die vielen Jahre zu einer stetigen Verbesserung der Abwasserreinigung im Verbandsgebiet geführt haben.

Ein Mitvater des "Blumhof"

Am Montag galt es, wiederum in Stockach, bei der Verbandsversammlung des Zweckverbands für das Interkommunale Gewerbegebiet Blumhof, Matthias Weckbach für viel mehr als nur sehr gute Zusammenarbeit zu danken. Wie Rainer Stolz als Verbandsvorsitzender am Schluss der kurzen Sitzung unterstrich, sei die Rolle Weckbachs hier sehr bedeutend gewesen.
Der Amtsvorgänger von Weckbach sei damals auf Anregungen aus Stockach für dieses interkommunale Gewerbegebiet, nicht eingegangen. Erst mit dem damals neuen Bürgermeister habe man gemeinsame Sache machen können, denn der habe den Wert dieses Projekts auch für seine Gemeinde genau erkannt, meinte Stolz in einer wie üblich knappen Laudatio. Weckbach sei für den Blumhof gar ein entscheidender Treiber gewesen, sagte Stolz.
Das Interkommunale Gewerbegebiet Blumhof kann in diesem Jahr immerhin auch schon seinen 20. Geburtstag feiern. Aktuell umfasst es eine Fläche von 16 und acht Hektaren, nach Gemeindeanteil. Die Phase "Blumhof 2", die zunächst weitere acht Hektar Gebietsfläche umfasst, ist in Vorbereitung, aber mit einem Zielabweichungsverfahren für den Regionalplan verbunden. Drei Grundstücke sind aktuell im "alten" Gebiet verfügbar, durch ihren Verkauf soll dann auch die Erweiterung des nächsten Abschnitts finanzieren, sagte Rainer Stolz den Mitgliedern der Verbandsversammlung.

Gemeinsamen Nutzen erreicht

Welchen Nutzen dieses Interkommunale Gewerbegebiet hat, für das beide Gemeinden auch viel Besuch von anderen Kommunen erhalten, die diesem Beispiel folgen möchten, ist gar nicht so einfach darstellbar. Alessandro Ribaudo, Gemeinderat aus Bodman-Ludwigshafen, stellte in der Sitzung die Frage, dass man das schon mal nachforschen sollte, die Bilanzen des Zweckverbands geben über den Nutzen so gut wie keine Auskunft. Es gehe um Fragen, wie viel Gewerbesteuer die dort ansässigen Unternehmen an die Gemeinden abführen, was an Arbeitsplätzen geschaffen wurde, meint Ribaudo in seiner Anfrage. Weitergehend könnten auch die an die Mitarbeiter ausbezahlten Löhne und Gehälter relevant sein, die ja teilweise wieder den Standortgemeinden zugutekommen, etwa durch Konsum, Steuern, die Investitionen in dem Gebiet mit lokalen Unternehmen und noch so einiges mehr.

Versprochen wurde, dass man nun eine solche Bilanz versuchen wolle, die freilich auch von Jahr zu Jahr stark schwanken könne. Besonders bei der Gewerbesteuer, wie der Stockacher Kämmerer Sebastian Scholze sagte, gebe es doch erhebliche Schwankungen.