Stockach erreicht beim Stadtradeln dritten Platz
24.323 Radkilometer für ein gutes Klima
Stockach. Vom 20. September bis zum 10. Oktober nahm die Stadt Stockach an der Aktion Stadtradeln teil. Hierbei »erradelten« sich die Stockacher insgesamt 24.323 Radkilometer. Bei dem Wettbewerb ging es darum, in einem Zeitraum von 21 Tagen möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Rad zurückzulegen. Das Ziel dabei war es, besonders viele Radkilometer zu sammeln.
»Im gesamten Landkreis Konstanz wurden in dem Zeitraum 311.665 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, was einer Einsparung von 46 Tonnen CO2 entspricht«, informierte Sabrina Molkenthin, Leiterin des UmweltZentrums Stockach, die die Aktion in Stockach organisiert hat, auf Nachfrage des WOCHENBLATTs.
Zu diesem guten Ergebnis hat auch die Stadt Stockach beigetragen: Insgesamt wurden 24.323 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Das entspricht einer Einsparung von 3.576 Kilogramm Kohlendioxid, so Molkenthin weiter.
Stockach trat mit insgesamt 122 aktiven Radlern in 22 Teams an. Am erfolgreichsten war das Team des »Schwarzwaldvereins« mit Team-Captain Sigfried Pauling, das in den 21 Tagen stolze 5.895 Kilometer radelte. Dicht gefolgt vom »Offenen Team-Stockach«, das, unter der Leitung des UmweltZentrums, 5.576 Kilometer schaffte. Den dritten Platz belegte das Team »Wundervoll«, geführt von Stadträtin Anja Schmidt, mit insgesamt 4.871 erradelten Kilometern.
Der erfolgreichste Radler für Stockach war Michael Fleiner aus dem Team »Frank Karotsch«. Er konnte in den drei Wochen 1.448 Kilometer zurücklegen und wurde dafür als Drittbester im Landkreis ausgezeichnet. Der Schulverbund Nellenburg trat in Stockach als einzige Schule ins Rennen und radelte stolze 1.065 Kilometer. Unter den neun Kommunen, die im Landkreis mitgemacht haben, ist Stockach auf dem dritten Platz mit 1,42 Kilometer pro Einwohner gelandet.
»Bei der Aktion Stadtradeln haben die Stockacher Teilnehmer ein überaus respektables Ergebnis erzielt. Über 24.000 erradelte Kilometer in drei Wochen sind eine tolle Leistung, die meine große Anerkennung verdient. Ich danke den 122 Teilnehmern für ihren Einsatz und den Organisatoren – allen voran dem UmweltZentrum Stockach – für einen reibungslosen Ablauf und die gute mediale Begleitung. Mit Befriedigung stelle ich fest, dass Stockach bei dieser Aktion eine gute Visitenkarte als aufstrebende Fahrradstadt abgegeben hat«, freute sich auch der Stockacher Rathauschef Rainer Stolz.
Verbesserung der Radinfrastruktur
Um die Radinfrastruktur gezielt zu verbessern, konnten die teilnehmenden Radler Schlaglöcher, plötzlich endende Radwege oder eine unübersichtliche Verkehrsführung melden. Die Verbesserungsvorschläge für Stockach wurden vom UmweltZentrum gesammelt und der Stadtverwaltung am Montagabend zur Optimierung des Radnetzes zur Verfügung gestellt, wie von Sabrina Molkenthin auf Nachfrage zu erfahren war.
»Die Optimierung des Radwegenetzes und die Entschärfung von Gefahrenstellen für den Radverkehr ist eine ständige Aufgabe der Stadt als Straßenbaulastträger und als Verkehrsbehörde, die wir in den letzten Jahren zusammen mit anderen Akteuren verstärkt in den Fokus genommen haben«, erklärt Ordnungsamtsleiter Peter Fritschi. Ein Beispiel hierfür ist das Konzept für die innerörtliche Radverkehrsführung in der Kernstadt abseits der stark frequentierten Bundes- und Landesstraßen. Ein daraus resultierendes Wegweisungssystem soll in enger Zusammenarbeit mit dem UmweltZentrum in Kürze umgesetzt werden, kündigt Fritschi an.
Inzwischen konnte ein Sponsor gefunden werden, der für jeden in Stockach geradelten Kilometer 20 Cent spendet. Dadurch stehen 5.000 Euro zur Verfügung, mit denen ein Fahrrad-Projekt unterstützt werden soll, ergänzt Molkenthin. Einzelne Radwegabschnitte, wie etwa den Radweg in Verlängerung der Brudermühle zur Tuttlinger Straße oder die Verbindung vom Rißtorf-Kreisel zur Waldstraße, hat die Stadt in der Vergangenheit bereits baulich realisiert beziehungsweise ertüchtigt.
»Regelmäßig helfen uns auch Hinweise der Radfahrenden, Mängel und Verbesserungspotenzial zu erkennen. Als Ausfluss aus der Stadtradeln-Aktion haben wir eine Liste mit 14 Mängelpunkten und Anregungen erhalten. Die gehen von defekten und für Radler gefährlichen Belagsstellen, fehlenden Markierungen und Orientierungshinweisen bis hin zu baulichen Lücken im Radverkehrsnetz. Bei Ersteren ist schnelles Handeln angesagt, letztere Kategorie braucht in der Regel einen längeren Prüfungs- und Planungsvorlauf und Verhandlungen mit überörtlichen Straßenbaulastträgern«, erläutert Fritschi. Polizeilich registrierte Unfallhäufungsstellen im Zusammenhang mit Radverkehr in Stockach seien nicht bekannt.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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