Netzbetrieb für Förderprojekt an die Netcom BW durch Gemeinderat vergeben

"Weiße Flecken" in der Breitbandversorgung werden getilgt

Steißlingen. Jetzt kann ernst gemacht werden, mit dem flächendeckenden Breitbandausbau in der Gemeinde, der insgesamt mehr digitalen Datenverkehr erlaubt, und der die „weißen Flecken“ endlich tilgt. Der Gemeinderat vergab in seiner Sitzung am Montag nun den Netzbetrieb an das Unternehmen Netcom BW.

„Es war doch ein langer Weg", skizzierte Christian Weber vom Bauamt das längere Werden über verschiedene Zuschussprogramme und Bewerbungsverfahren beim Bund wie beim Land über die bis zu 90 Prozent Förderung möglich sind.

Dank der Zuschüsse von insgesamt 1,2 Millionen Euro kann nun die Gemeinde im kommenden Jahr die passive Struktur über verlegte Lehrrohre, ein Verteiler und eingeblasene Glasfaserstränge aufbauen – um vier derzeit in der Gemeinde bestehende „weißen Flecken“ zu tilgen, die sich am Rand des Gemeindegebiets wie in Wiechs befinden. „Wir dürfen auch nur die Haushalte oder Unternehmen anschließen, die „unterversorgt“ sind, machte Bürgermeister Benjamin Mors in der Beratung klar. Das sähen die Förderrichtlinien so vor.

Ab dem Sommer sei eine Ausschreibung gestartet worden, drei Bewerbungen gab es, in der Schlussphase waren die Stadtwerke Radolfzell und die Netcom BW (eine Tochtergesellschaft der EnBW) übrig. Auf sieben Jahre ist durch die Förderung die Mindestlaufzeit gesetzt, beide Unternehmen hätten gerne eine längere Laufzeit, sagte Weber in der Sitzung.

Für die Gemeinde Steißlingen sei Netcom BW der interessantere Bieter, der eine etwas höhere Pacht für die Nutzung der Infrastruktur zahlt, freilich dann auch etwas höhere Nutzungsgebühren für die privaten wie gewerblichen Nutzer bedeutet. Rund 130 Haushalte werden durch diese Maßnahmen nun mit leistungsfähigerer Breitbandversorgung ausgestattet. Der Empfehlung der Gemeindeverwaltung folgte auch der Gemeinderat in der Abstimmung. Nun kann die Umsetzung beginnen, denn eine Betreibervergabe war Bedingungen dafür. Im kommenden Haushaltsjahr wurden 800.000 Euro dafür eingestellt, in Jahr darauf 400.000 Euro.