Das Storchennest in Steißlingen will auf diese Weise die Verbindung halten
Videokonferenz sogar schon im Familienzentrum

Storchennest | Foto: Per Videokonferenz wird im Familienzentrum Storchennest in Steißlingen Kontakt gehalten zwischen den Kindern in der Notbeteuung und denen, die daheim bleiben müssen. swb-Bild: Storchennest
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Steißlingen. Morgens um 10 Uhr im Familienzentrum Storchennest in Steißlingen. In der Gelben Gruppe wird das Bilderbuch „ Es klopft bei Wanja in der Nacht“ gemeinsam betrachtet. Das Tablet wird von Erzieherin Mona Möhrle so gehalten, dass die Kinder, welche sich von zuhause per Videokonferenz zu diesem Angebot dazu geschaltet haben, einen guten Blick auf das Bilderbuch werfen können. „So halten wir Kontakt, fördern den Austausch untereinander und bieten nicht nur den Kindern, welche in den Notgruppen angemeldet sind, ein altersentsprechendes Angebot“, so die Leiterin des Familienzentrums, Andrea Gnann.

Doch so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist der Spagat des Kontakthaltens zwischen den etwa 80 in der Notbetreuung angemeldeten Kindern und den derzeit rund 55 Kindern im häuslichen Bereich nicht. „Je nach Alter der Kinder ist der Bedarf ein anderer“, weiß Andrea Gnann. So weinen oft die Krippenkinder, wenn diese mit ihren Eltern am Familienzentrum vorbeilaufen oder eine Videobotschaft erhalten. „Das Verständnis, warum sie die Einrichtung nicht besuchen dürfen, andere Kinder aber schon, ist hier altersbedingt noch nicht vorhanden“, äußert sich Krippenleiterin Beate Hopp. Hier setzen die Pädagoginnen eher auf das Überbringen der Lernbücher oder Spiele- und Basteltaschen an der Haustüre und schaffen auf diesem Wege coronakonforme Begegnungsmöglichkeiten.

Für die 34 Vorschulkinder wurde ein Ordner mit Arbeitsmaterialien zusammengestellt, diese werden gemeinsam im Online-Chat erarbeitet. Individuelle Chat- Termine, Telefonate, oder das Treffen an der Haustüre mit der jeweiligen Bezugserzieherin werden gerade mit jüngeren Kindern vereinbart, um diese persönlich anzusprechen. Ein Online- „Fastnachtspaket“ mit Fastnachtsliedern, Sprüchen, Ausmalbildern, Bastelanleitungen, der Vorstellung der einzelnen Figuren, wurde in Zusammenarbeit mit der Storchenzunft zusammengestellt und den Familien zur Verfügung gestellt. Weiterhin finden Entwicklungs- und Aufnahmegespräche oder Beratungstermine per Videokonferenz oder auf einem gemeinsamen Spaziergang statt.

Die tägliche Arbeit in den Kindertageseinrichtungen hat sich durch die Pandemie und den Lockdown gewandelt. Durch die Arbeit in streng getrennten Gruppen, das Abstandhalten zu den einzelnen Bildungspartnern, die strengen Hygieneauflagen, werden die einzelnen Arbeitsabläufe komplizierter und damit zeitaufwendiger. Weiterhin ist das Infektionsrisiko bei bis zu 80 Prozent Auslastung der einzelnen Notgruppen, bundesweit eine immense Belastung für das Personal, so die Leiterin des Familienzentrums.

„Unser Anliegen hier vor Ort ist es dennoch, den Kindern durch das Schaffen von Begegnungen und Bildungsangeboten die Eingewöhnung nach dem Lockdown in unser Haus wieder zu erleichtern“, erläutert Andrea Gnann. „Wir möchten unseren Familien auch während der Pandemie ein verlässlicher Bildungspartner sein und schöpfen hierfür sämtliche medialen und personellen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, voll aus.“

Denn KITAS haben während des Lockdowns definitiv nicht geschlossen- im Gegenteil!

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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