Großes Interesse der Bürgerschaft bei Vereidigung von Benjamin Mors

Tatenhungriger neuer Bürgermeister

Steißlingen. Es ist außergewöhnlich, dass eine öffentliche Gemeinderatssitzung ein solches Interesse weckt, wie am Montag in Steißlingen bei der Amtseinführung des neu vereidigten und verpflichteten Bürgermeisters Benjamin Mors. Denn die Seeblickhalle war innerhalb nur weniger Wochen wieder voll besetzt.

Man könnte dies als sichtbares Zeichen dessen werten, was Mors in seiner Rede als den besonderen und signifikanten Zusammenhalt in der Gemeinde bezeichnete, der ein Gegenentwurf zur Urbanität darstellt. Auch die Reden des Bürgermeisterstellvertreters Hugo Maier, von Willi Streit, dem die Ehre als dienstältesten Gemeinderat zukam, Mors zu vereidigen, sowie die Grußworte von kirchlicher Seite durch Pfarrerin Stockburger und Pfarrgemeinderätin Monika Biedermann, der Vereine durch Markus Löffel, von Feuerwehrkommandant Andreas Maier und den Bildungseinrichtungen durch Alexander Bitter und Andrea Gnann, zeigen die Verbundenheit in der Gemeinde, die allesamt ihren vierten hauptamtlichen Bürgermeister herzlich willkommen heißt. Erfreulich auch das von Hugo Maier erwähnte Interesse junger Menschen an den Wahlen und am Gemeindeleben.

Mors, der seit letzten Dienstag sein Amt begleitet und schon eine Wohnung nahe der Feuerwehr bezogen hat, stellte wie nun Altbürgermeister Artur Ostermaier vor 40 Jahren klar, dass er nicht in dessen Fußstapfen treten wolle, sondern die vor ihm liegenden Aufgaben mit eigenem Stil angehen will. Dabei will der 26-Jährige gestalten und nicht nur verwalten.

Mit Geld könne er umgehen, auch mit größeren Rücklagen lobte ihn sein ehemaliger Dienstherr, Bürgermeister Johannes Moser aus Engen, der ihn gleich zum Treffen der Bürgermeister aus dem Landkreis am 12. April in Gailingen einlud.

Benjamin Mors hat die drei Monate seit seiner Wahl schon ausgiebig genutzt, um Steißlingen besser kennenzulernen und seine Wahlversprechen zu konkretisieren. Auf der Singener Straße versprach er eine Lärmkartierung und bauliche Verbesserungen. Digitalisierung, Mobilität (Car Sharing) und Gesundheitswesen gelte es zu verbessern. Für ein hausärztliches Projekt habe er Steißlingen schon angemeldet. Trotz der Ansiedlung eines Discounters gelte es die Nahversorgung im Blick zu behalten. Mit den Jugendlichen will er das Gespräch suchen, um ein passendes Gebäude für sie zu finden. Statt fixer Sprechstunden bietet der neue Steißlinger Bürgermeister jedem nach Absprache individuelle Termine an.

- Stefan Mohr