6 GemeinderätInnen nach der Wahl verbschiedet

Steißlinger Gemeinderat ist um 130 Jahre Erfahrung ärmer geworden

Steißlingen. Bürgermeister Benjamin Mors verabschiedete am vergangenen Montagabend sechs Gemeinderätinnen und Gemeinderäte mit dem Ablauf der Legislaturperiode. "Gemeinderat zu sein bedeutet, die Demokratie auf der direktesten Ebene aufrecht zu erhalten, sich für andere Menschen zu engagieren, das Gemeinwohl über die einzelnen Interessen zu stellen und viele Stunden Freizeit zu opfern", so Mors der in diesem Zuge auch den Familien dankte, die an vielen Abenden auf die Mitglieder des Gremiums verzichten mussten, und ohne deren Verständnis ein solches Engagement nicht möglich wäre.

Im Anschluss blickte er auf die letzten fünf Jahre mit vielen umfangreichen und erfolgreich abgeschlossenen Projekten sowie vielen Herausforderungen zurück. Dazu zählen beispielsweise die Erweiterung des Kinderhauses St. Elisabeth, die Aufstockung des Bauhofs, die Sanierung der Kläranlage oder die Sanierung der Ortsdurchfahrten Singener Straße und Schoren. Es wurde ein Mehrfamilienhaus mit gefördertem Wohnraum in der Derststraße errichtet und sowohl ein neues Wohnbau- als auch Gewerbegebiet ausgewiesen. Die Dorfmitte wurde umgestaltet, das Gesundheitshaus für die Sicherung der ärztlichen Versorgung in Steißlingen in Zusammenarbeit mit den Projektträgern errichtet und ein neuer Platz für den Storchenbrunnen geschaffen. Zu den größten Herausforderungen dieser Legislaturperiode zählten die Corona-Pandemie, die unser Leben zeitweise erheblich einschränkte und eine weitere Flüchtlingswelle aufgrund des Ukraine-Kriegs.

Nach jahrelanger guter Zusammenarbeit verabschiedete man sich nun von sechs Mitgliedern. Bürgermeister Mors dankte ihnen im Namen der Gemeinde sowie ganz persönlich für das Engagement und betonte dabei, dass er nun insgesamt „über 130 Jahre Erfahrung und Kompetenz“ verabschieden muss:

Stefanie Blickle wurde 2016 Mitglied des Gremiums, nachdem sie für Jürgen Probst nachrückte. Seit dem Jahr 2019 war sie Fraktionsvorsitzende der SPD/Grüne sowie 3. Bürgermeisterstellvertreterin. Sie war außerdem Mitglied in den Ausschüssen für Verwaltung und Finanzen sowie im Ausschuss für Kultur, Sport, Fremdenverkehr und Soziales. Sie setzte sich sehr für die Vereine ein und hatte immer ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger. Für ihre humorvolle Art wurde sie sehr geschätzt.

Stefan Maier war seit 2009 Mitglied im Gemeinderat und damit 15 Jahre kommunalpolitisch tätig. Von Beginn an war er dabei Mitglied im Technischen- und Umweltausschuss und seit dem Jahr 2014 zudem im Werkausschuss der Gemeindewerke Steißlingen. In diese Themenbereiche brachte er seine technische und betriebswirtschaftliche Kompetenz mit ein und bereicherte so die Diskussionen im Gremium. Die Landwirtschaft in der Gemeinde lag ihm sehr am Herzen. Sein Ziel war es immer, nach Abwägung aller Argumente, die beste Möglichkeit zu finden.

Regina Renz war seit 1999 Mitglied im Gemeinderat. In diesen 25 Jahren hat die Gemeinde eine enorme Entwicklung genommen und große Veränderungen erfahren. Regina Renz war dabei eine pflichtbewusste Gemeinderätin, die mit Umsicht und Überzeugung ihre Aufgabe wahrgenommen hat. Das Wohl der Allgemeinheit stand bei ihr im Mittelpunkt. So war sie lange Zeit Mitglied im Ausschuss für Kultur, Soziales, Sport und Fremdenverkehr. Aber auch die Entwicklung und Gestaltung des Dorfes war für sie immer ein wichtiges Thema. Als Mitglied im Technischen Ausschuss und Umweltausschuss seit 2009 nahm sie darauf ganz konkret Einfluss. Auch die Interessen der Kinder und Jugendlichen im Dorf lagen ihr besonders am Herzen. Zudem war sie eine wertvolle Unterstützung bei fastnächtlichen Vorträgen und Gesangseinlagen.

Arnold Zimmermann war Mitglied im Gremium seit 1999. Er erhielt fünf Mal den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger, ihre Interessen im Gemeinderat zu vertreten. Seit Beginn seiner Tätigkeit als Gemeinderat gehörte er dem Werkausschuss der Gemeindewerke Steißlingen sowie vier Legislaturperioden bis 2019 dem Technischen- und Umweltausschuss an. 2019 wurde er zum 2. Bürgermeisterstellvertreter gewählt. In viele Themen rund um Bauen und Infrastruktur brachte er seine große technische und betriebswirtschaftliche Kompetenz mit ein und bereicherte so die Aussprache im Gremium. Bei verschiedensten Anlässen wie Klausurtagungen, Gemarkungsbegehungen oder sonstigen Anlässen durfte man stets auf sein inoffizielles Amt als „Gemeinderatsfotograf“ vertrauen. Viele Erinnerungen und Momente bleiben dadurch auf Fotos erhalten.

Klaus Hettesheimer gehörte seit 1994 dem Gemeinderat an. Er war damit seit 30 Jahren und somit sechs Legislaturperioden Mitglied des Gremiums. Es konnten zahlreiche Herausforderungen gemeistert und bedeutende Projekte umgesetzt werden, die die Gemeinschaft nachhaltig geprägt haben. Durch seine Mitwirkung hat er maßgeblich Einfluss auf die Entwicklung und die Zukunft unserer Gemeinde genommen. In den vergangenen 30 Jahren war er drei Legislaturperioden 1. Bürgermeisterstellvertreter und eine Periode 2. Bürgermeisterstellvertreter sowie von 1999 bis 2019 Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler - Fraktion. Seit Beginn seiner Tätigkeit als Gemeinderat brachte er sich im Verwaltungs- und Finanzausschuss ein, wie auch bis 2019 im Ausschuss für Kultur, Sport, Fremdenverkehr und Soziales. Von 1999 bis 2009 und erneut ab 2019 engagierte er sich im Partnerschaftskomitee und gehörte seit 2004 dem Gemeinsamen Ausschuss der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft an.

Willi Streit wurde 1994 erstmals in den Gemeinderat gewählt. In diesen 30 Jahren hat die Gemeinde zahlreiche Veränderungen durchlebt. Willi Streit engagierte sich seit Beginn seiner Tätigkeit als Gemeinderat bis zum Jahr 2014 und erneut ab 2019 im Ausschuss für Kultur, Sport, Fremdenverkehr und Soziales. Von 2014 bis 2019 gehörte er sowohl dem Verwaltungs- und Finanzausschuss, als auch dem Werkausschuss der Gemeindewerke Steißlingen an. Er war außerdem seit 2009 Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft. Mit großem Einsatz und besonderen Kenntnissen in allen Themen rund um Ordnung und Sicherheit brachte er sich in das Gremium ein. Er war immer kompromissbereit, aber dennoch geradlinig und mit konsequentem Weg. Das Ringen um die objektiv beste Lösung war ihm stets ein Anliegen. Sachlichkeit und Fairness waren zwei grundlegende Tugenden, denen er sich stets verpflichtet fühlte.

Ehrenstehlen des Gemeindetags

Nach den Verabschiedungen wurden mehrere Gemeinderäte mit einer besonderen Ehrung des Gemeindetags Baden-Württemberg ausgezeichnet. Klaus Hettesheimer und Willi Streit erhielten für ihre 30-jährige kommunalpolitische Tätigkeit eine gläserne Stehle und eine Urkunde. Im Anschluss wurden die Gemeinderäte Hugo Maier, Regina Renz und Arnold Zimmermann für ihre 25-jährige Tätigkeit im Gremium ebenfalls mit der gläsernen Stehle und einer Urkunde geehrt. Bürgermeister Mors überreichte die gläserne Stehle des Gemeindetags und die dazugehörige Urkunde abschließend an Achim Rimmele für seine 10-jährige Tätigkeit im Gemeinderat.

Quelle: Gemeinde Steißlingen,