Digitale Wahl war allerdings fehlgeschlagen -trotzdem ein historischer Vorgang
Neue Jugendvertretung ist gewählt
Steißlingen. Sie hatte eine Weile warten müssen, die dritte Jugendversammlung in Steißlingen, denn die Corona-Einschränkungen hatten doch in viele Pläne und Notwendigkeiten hineingegrätscht. Das sorgte sogar dafür, dass die „alte“ Jugendvertretung in der Gemeinde im letzten Herbst zum Ende der Amtszeit verabschiedet wurde, ohne dass ein neues Gremium nachgewählt werden konnte vor dem nächsten Lockdown im Herbst.
So war es auch der erste Auftritt des im letzten Herbst durch die Gemeinde eingesetzten Jugendbegleiters Lukas Bukowski, der bisher nur im kleineren Rahmen wirken konnte als persönlicher Ansprechpartner am Samstag in der Seeblickhalle, wo gleich auch noch ein geschichtsträchtiger Moment folgen sollte, wie Bürgermeister Benjamin Mors und Moderator Udo Wenz ankündigten. Denn die Neuwahl der Jugendvertretung sollte die erste Wahl überhaupt werden, die digital durchgeführt werden sollte, und das sogar über „Blockchain“-Technologie, also richtig sicher. Dafür war zu einen der IT-Spezialist Stefan Aubele (IT-Kompass Donzdorf) nach Steißlingen, und eine Delegation der Verwaltungsschule Kehl unter der Führung von Prof. Dr. Hansjörg Drewello, die sich intensiv mit dem Thema digitaler Wahlen auseinandersetzen. Für die Wahl mussten die Anwesenden eine „Metamask“-App herunterladen, zum Glück wurde freilich mit Stimmzetteln auf Papier gearbeitet. Denn nicht allen anwesenden Jugendlichen war es gelungen, um digitalen Wahlgang gelungen, ihren Stimmzettel vollständig auszufüllen. „Der Versuch hat uns trotzdem wichtige Erkenntnisse gebracht, auch wenn wir nun die Fehler suchen müssen, bedankte sich Stefan Aubele fürs Mitmachen. In diesem Fall per klassischem Stimmzettel wurden als neue Jugendvertreter für kommenden zwei Jahre gewählt: Luca Metz (15), Ricarda Mayer (14), Aleen Lettau (17), Finn Alber (12), Frederick Metz (12) und Leonie Boos (16). Bürgermeister Benjamin Mors, wie auch die weiteren Vertreter des Steißlinger Rathauses freuten sich über die Bereitschaft politisch mitgestalten zu wollen, wofür zuvor Joshua Vorbringer als ehemaliges Komiteemitglied geworben hatte, weil man in den letzten vier Jahren doch einiges erreicht habe, von den Plänen um den „Roten Platz“ angefangen bis zu selbst erbauten Jugendhütte.
Die Wahl fand nach einem kleinen Workshop zu vier Themenfeldern statt, in denen es um die wichtigsten Themen ging, die die Jugend, die schon zuvor auch in einer digitalen Umfrage sondiert wurden. „Wir wollen heute aus Überschriften konkrete Ideen entwickelt“ war der Plan an diesem Nachmittag, so Moderator Udo Wenzl. Die Themen, um denen es den Jugendlichen dieser Konferenz waren dabei durchaus nicht neu: ein festeres Dach über dem Kopf als aktuell in der Jugendhütte, eine möglicher Dirt-Bikepark im Bereich der Sporthalle, die schon länger auf dem Wunschzettel stehende Downhillstrecke am Kirnberg zum Beispiel. Oder Kinoabende am See, mal eine Disko, besseres WLAN an den Treffpunkten und auch bessere Busverbindungen, die von den Jugendlichen als schlecht abgestimmt auf den Schulbeginn oder auch zu Anschlussverbindungen bezeichnet wurde. Schon eine Umfrage vor diesen Treffen, die per Internet durchgeführt wurde, zeigte aber freilich, dass sich ein großer Teil der Jugendlichen hier in der Gemeinde eigentlich richtig wohl fühlt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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