Baldige Umsetzung an der L223 in Steißlingen angestrebt
Lärmaktionsplan nun beschlossen

Lärmaktionsplan | Foto: Auch in der Steißlinger Ortsdurchfahrt soll es bald schon nur noch mit 30 Stundenkilometern gehen wie hier in Radolfzell. swb-Bild: Archiv
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Steißlingen. Der Gemeinderat von Steißlingen hat nach den Offenlagen und der angebotenen Bürgerbeteiligung am Montag nun seinen Lärmaktionsplan abgeschlossen. Im Rahmen des Verfahrens hatten sowohl das Regierungspräsidium wie auch die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts Tempo 30 den ganzen Tag auf der Ortsdurchfahrt der L223 wie auch in der westlichen „Lange Straße“ einzuführen. Der Handelsverband Südbaden, der örtliche Gewerbeverein wie das Amt für Nahverkehr hatte sich dagegen ausgesprochen, da sie durch die Temporeduzierung einen Zeitverlust befürchten. „Den Fahrzeitverlust für den öffentlichen Verkehr schätzen wir als gar nicht so groß ein, weil dort ohnehin wegen der Haltestellen mehrmals angehalten werden muss“ so Wolfgang Wahl vom Planungsbüro Rapp Trans. Frühere Schätzungen hatten den Zeitverlust mit rund 30 Sekunden definiert - wenn man durchfahren könnte. »Wir werden unseren Beschluss nun übermitteln an die zuständigen Behörden und hoffen damit auf eine rasche Umsetzung“, so Bürgermeister Benjamin Mors in der Gemeinderatsitzung.

Nach dem Abwägungsprozess wurde der Bereich auf der Ortsdurchfahrt etwas von ursprünglich 1.200 Metern auf 860 Meter reduziert, dagegen sprach sich aber Gemeinderat Hugo Maier aus, weil der Verkehr am südlichen Ortsrand durch die Verkehrsinsel ohnehin schon abbremsen müsse. Dem wurde in der Abstimmung enstsprochen.

Einen Halbanschluss der L223 an die A 98 (Stockach-Singen) zur Entlastung müsse man mittelfristig betrachten. „Da gibt es schon noch einige dicke Bretter zu bohren“, so Wolfgang Wahl in der Sitzung. Er war auch nicht als Forderung Teil des Beschlusses vom Montag, wenn sich darüber eine Diskussion entwickelte. „Der Durchgangsverkehr wird auch gerne überschätzt, das meiste ist wirklich Eigenverkehr in der Gemeinde“, so Wahl weiter.

Überraschend hatte die Gemeinde nun durch das Regierungspräsidium im Oktober ja doch eine Baustelle bekommen und der Belag wird aktuell durch einen lärmmindernden Belag ersetzt, der rund 2,5 Dezibel an Fahrtlärm mindere, informierte Wahl. Drei Dezibel würden eine Halbierung des Lärms bedeuten. »Wir werden also schon nach dem Abschluss der Baustelle schon deutlich etwas was an Reduzierung spüren« so Mors in der Sitzung.

Im weiteren Verlauf der Sitzung gab es noch einen Sachstand zum Baufortschritt. Bis Anfang Dezember wolle man die Baustelle nach der Fertigstellung der Infrastruktur unter der Erde mit den Hausanschlüssen dem Regierungspräsidium wieder für den Straßenbau übergeben. Der Zeitplan sei sportlich, aber man sei derzeit optimistisch die Baustelle bis Ende Jahr fertig zu haben. Wie bedeutsam dieser Straßenabschnitt ist, wird an den großräumigen Umleitungen in in beiden Richtungen aktuell ersichtlich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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