900 Interessierte bei Bürgermeistervorstellung
Drei immer unterscheidbarere Kandidaten
Steißlingen. 900 interessierte Bürger bekamen am Montagabend in der frisch sanierten Seeblickhalle »drei fachlich kompetente« Bürgermeisterkandidaten vorgestellt, wie der amtierende Bürgermeister Artur Ostermaier nach der offiziellen Vorstellung seiner drei möglichen Nachfolger resümierte. Deutlich wurde nach der jeweils halbstündigen Vorstellung von Bernhard Diehl, Benjamin Mors und Matthias Schaubel aber auch, dass die drei Kandidaten, die sich am 22. Oktober als Bürgermeister bewerben, ihr Profil nach dem Interview mit dem WOCHENBLATT nochmals nachjustiert haben.
Der Ortsvorsteher von Böhringen Bernhard Diehl als erster Redner strich seine lokale Verbundenheit heraus. Gerade deshalb sei die Kandidatur für ihn »eine Herzensangelegenheit und kein Karriereschritt«. Er werde nur in Steißlingen als Bürgermeister kandidieren, so Diehl weiter. Deutlich betonte er, dass es beim Wachstum nicht so weitergehen könne und man das rechte Maß finden müsse. Beim Thema Nahversorgung dürfe ein Discounter nicht zu Lasten des bestehenden Ortskerns gehen. Bei erneuerbaren Energie überraschte Diehl mit der Aussage, dass für ihn mehr Solaranlagen auf Privatdächern die effektivere Lösung als Windenergie sei.
Statt der ruhigen Art Diehls präsentierte sich der aktuelle Kämmerer aus Engen Benjamin Mors lockerer – und bekam für manch humoristische Antwort wohl den meisten Applaus des Abends. Geschickt gelang es ihm durch sein junges Alter eine Parallele zu Artur Ostermaier zu ziehen, der ebenfalls mit 26 Jahren in das Bürgermeisteramt gewählt worden sei. Gerade in puncto Nahversorgung, sowohl bei Lebensmitteln, aber auch aufgrund der Altersstruktur im medizinischen Bereich sieht Mors den größten Handlungsbedarf. Als »aktiver Manager und nicht passiver Verwalter« punktete er bei Fragen zudem mit detaillierter Ortskenntnis und Fachwissen.
Der dritte Bewerber Matthias Schaubel legte bei seiner Vorstellung hingegen großen Wert, dass sich die Steißlinger ein persönliches Bild von ihm machen können, damit sie ihm vertrauen. Der Jurist aus Pforzheim versprach, dass er als Bürgermeister 24 Stunden ein offenes Ohr für die Bürger habe. Er gehöre keiner Partei an und bot allen Gruppen Gesprächsbereitschaft an. Er versprach, dass der bestehende Ortskern von der Entwicklung nicht gefährdet werde. Es gelte Wünsche der Bürger zu analysieren statt Versprechen zu geben, die er nach der Wahl nicht einhalten könne, so Schaubel.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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