Solarpark Steißlingen deckt mehr als den Energiebedarf der Gemeinde
Aus der Kraft der Sonne
Steißlingen. Der wichtigste Gast hatte sich wegen dunkler Wolken entschuldigt, doch auch ohne die Sonne wurde der Solarpark in Steißlingen am Freitag Vormittag offiziell in Betrieb genommen. Die Photovoltaikanlage kann den gesamten Strombedarf der Steißlinger Haushalte abdecken und hat für die Zukunft noch Luft nach oben.
Das Solarkraftwerk auf Steißlinger Gemarkung ist bereits seit Mitte Mai in Betrieb. Nun wurde die größte Photovoltaikanlage der Gemeinde als wichtiger Beitrag der Gemeinde zur Energiewende vorgestellt.
Auf gut 15 Hektar Fläche eines rekultivierten früheren Kiesabbaugebietes wurden 35.000 Module in Südausrichtung montiert, die bei Sonnenschein eine Leistung von bis zu 10 Megawatt produzieren. Doch auch bei Schmuddelwetter wie am Freitag wurden 1,5 Megawatt angezeigt.
Für die Ausführung der Arbeiten am Solarpark zeichnet sich die Firma Elektro Riederer aus Friedingen verantwortlich, die das Projekt vorstellte. Dies war auch für SchülerInnen der Stufe 9 der Steißlinger Gemeinschaftsschule interessant, denen mit Rektor Alexander Bitter und Fachlehrer Ralf Weber praxisnaher Unterricht in Naturwissenschaft und Technik geboten wurde.
Für die Firma Wattner Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus Köln als Investor und Betreiber der Anlage war Thomas Schneider vor Ort und stellte die Möglichkeit eines Bürgerbeteiligungsmodells an der Anlage vor. Voraussetzung für die Errichtung des Parks war die Bereitschaft von Wilhelm Freiherr von Stotzingen, das Gelände unweit der Autobahn für diesen Zweck zu verpachten.
Mit einem kleinen Diskurs über die Bedeutung der erneuerbaren Energien wie Photovoltaik zeigte Bürgermeister Benjamin Mors die Notwendigkeit der Energiewende auf, die besonders für die künftigen Generationen wichtig ist. »Die Gemeinde Steißlingen trägt ihren Teil dazu bei - mit Photovoltaikanlagen auch auf eigenen Gebäuden, dem Ausbau des Radwegenetzes und den gemeindeeigenen E-Bikes für Verwaltungsmitarbeiter«, so Mors. Er verwies auch auf die langwierige Planungsphase für den Solarpark, die gut zwei Jahre dauerte, einen Bebauungsplan notwendig machte und an der zahlreiche Verbände und Institutionen beteiligt waren. Die Bauphase selbst betrug nur knapp sechs Wochen.
Neben der Energieerzeugung erfüllt der Park noch eine weitere wichtige Funktion: bei artgerechter Bewirtschaftung können sich dort bedrohte Tiere,- Insekten- und Pflanzenarten ansiedeln. Derzeit weiden dort 45 Schafe des Friedinger Schäfers Jürgen Engesser zwischen den Modulen, doch außer den Tieren ist aus Sicherheitsgründen nur Fachpersonal der Zutritt in den Park erlaubt.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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