Türkischer SV Singen vor Verbandsliga-Saison
„Auf dem Platz zählt nicht die Nationalität, sondern allein der Mensch“

Für Ali Günes, Trainer des Türkischen SV Singen, ist es auch wichtig, die Denkweise eines Spielers zu verstehen und dafür sein eigenes Ego auf die Seite zu schieben. | Foto: Philipp Findling
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  • Für Ali Günes, Trainer des Türkischen SV Singen, ist es auch wichtig, die Denkweise eines Spielers zu verstehen und dafür sein eigenes Ego auf die Seite zu schieben.
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Singen. Für den Türkischen SV Singen (TSV) um Trainer Ali Günes ist die Saisonvorbereitung bereits voll im Gange. Dabei ist es diesmal eine ganz besondere, spielt man 2024/25 zum ersten Mal in der Verbandsliga Südbaden.

Die vergangene Saison kann für Günes als voller Erfolg bezeichnet werden. „Ich wusste ganz genau, wo die Probleme sind in der Mannschaft.“ Vor allem an der bisherigen Baustelle, der Defensive, habe man intensiv gearbeitet. „Mit nur 19 Gegentoren haben wir das sehr gut in den Griff bekommen.“ Er sei stolz darauf, die Spieler in so kurzer Zeit weitergebracht zu haben. Dabei sei es für ihn auch immer eine Frage der Intelligenz. „Ich habe gemerkt, dass die Jungs nicht nur sportlich, sondern auch im Kopf sehr weit sind“, so der ehemalige Fußballprofi, der schon vor seinem Amtsantritt oft bei Spielen des Vereins zu Besuch war.

Profi-Erfahrung weitergeben

„Schon damals sind mir das Verhalten der Spieler auf dem Platz sowie das multikulturelle Miteinander sehr positiv aufgefallen.“ Dies war für ihn ein großer Reiz, um zu beweisen, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und Religion miteinander Fußball spielen können. „Auf dem Platz zählt nicht die Nationalität, sondern allein der Mensch“, erläutert Ali Günes. „Wenn man lange als Fußballspieler aktiv war und die Erfahrung hat, möchte man diese auch weitergeben.“ Und auch wenn er damals die Möglichkeit hatte, U-Nationalmannschaften in der Türkei zu trainieren, kam dies nie für ihn infrage, da er hier in Deutschland mehr Zeit für die Familie und den Freundeskreis haben möchte.
Eine der Herausforderungen für ihn in seinem ersten Jahr war auch der Umgang mit Spielern, die immer spielen wollten. „Hierbei kommen immer sehr viele Emotionen ins Spiel, weshalb es für mich wichtig ist, als Trainer einen kühlen Kopf zu bewahren, sowie das eigene Ego auf die Seite zu schieben“, so Ali Günes. Dabei sei es letztendlich auch wichtig, die Denkweise eines Spielers zu verstehen. „Ich denke, dass ich mich hierbei auch weiterentwickelt und vieles von den Jungs gelernt habe.“

Spielstarke Neuzugänge

Konkrete Ziele für die anstehende Saison in der Verbandsliga habe er nicht. „Dafür kann ich die Gegner nicht einschätzen.“ Jedoch traue er den Jungs viel zu und er sich selbst auch. Sein persönliches Ziel sei es, die Spieler taktisch weiterzubringen. „Wir werden uns nicht nach dem Gegner richten wie in der Landesliga, sondern versuchen, unser Ding durchzuziehen“, so Ali Günes. „Das, was wir letztes Jahr gut gemacht haben, möchten wir versuchen, zu perfektionieren.“ Hierfür habe man unter anderem mit den Verbandsliga-erfahrenen Dino Okanovic und Redon Ismajli vom FC Singen, dem dribbelstarken Abdoulie Mboob vom FC 08 Villingen sowie Daniel Niedermann vom SC Pfullendorf, mit dem Günes selbst früher in Villingen spielte, spannende wie spielstarke Neuzugänge für die anstehende Verbandsliga-Saison gewinnen können. Doch nicht nur der TSV spielt nun eine Liga höher, sondern auch der Nachbar ESV Südstern. „Die Mannschaft hat es verdient, aufzusteigen“ so Günes, der sich schon sehr auf die Derbys in der Verbandsliga freut. „Für die Region ist es sehr wichtig, dass es diese Spiele gibt.“ Für ihn sei jedoch nicht nur dieses, sondern alle Spiele besonders. „Wir möchten nicht nur dieses Spiel gewinnen, sondern auch alle anderen.“ Und wenn sein Team am Ende Erster sei und der Südstern Zweiter, freue sich Günes trotzdem.

Gleich zwei Derbys in der zweiten Pokalrunde
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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