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Das Kontor
Eine Vision wird Wirklichkeit

Das Kontor in Singen. | Foto: Klaus Niederberger
  • Das Kontor in Singen.
  • Foto: Klaus Niederberger
  • hochgeladen von Tobias Lange

SIngen. Auffallend in seiner Schlichtheit - imposant in seiner Diskretheit: Das Kontor ist eines der ersten Gebäude, das Reisende
begrüßt, die von Osten her in die Stadt unter dem Hohentwiel hineinfahren. Dabei sind Standort, Aussehen und nicht zuletzt Name dieses modernen Bürogebäudes mit einer Nutzfläche von 2.300 Quadratmetern alles andere als Zufall und ergeben ein sinnvolles
Ganzes, das mehr ist, als die Summe seiner Teile.

„Es ist das erste Gebäude, das ich sehe, und wir haben uns überlegt, wie man das gestalten könnte“, unterstreicht Klaus Niederberger, der als Planer und Bauleiter das Projekt zusammen mit Robert Ritzi realisiert hat. Dann kam der Gedanke auf, sich am Markenzeichen
der Stadt Singen zu orientieren: dem Hohentwiel und der gleichnamigen Festung. So entstand ein Gebäude in einem erdigen Farbton und mit „Schießscharten“, den kleinen Fenstern, die dem Kontor seine unverwechselbare Fassade verleihen.

Und der Name „Kontor“? Auch hier gibt es einen historischen Hintergrund. Ein Kontor war im Spätmittelalter eine Niederlassung von Kaufleuten. „Wir haben uns gefragt, was passiert in diesem Haus?“, schildert Niederberger den Gedankenprozess. Und da alle Bewohner mit dem Thema Handel zu tun haben, fiel die Wahl auf „Kontor“. Gleichzeitig wird es damit auch dem Standort am Rande Singens gerecht, wie der Bauleiter nicht ohne Humor ergänzt: „Kon-Tor – das Tor zur Stadt Singen:“

Dass das Kontor heute steht, ist eine Erfolgsgeschichte, die nicht selbstverständlich ist. Ausgangspunkt war der Wunsch der RTS Steuerberatungsgesellschaft, sich zu vergrößern, blickt Immobilienmakler Robert Ritzi zurück. „Die RTS wollte in Singen bleiben, aber man bekommt nicht einfach so 800 Quadratmeter Fläche.“ Ein erster Plan sei gescheitert und die RTS kurz davor gewesen, sich nach einem anderen Standort umzusehen. Um das zu verhindern, ergriff Ritzi die Initiative: „Nach Einschaltung eines Stadtrates und ersten Gesprächen mit dem OB war klar, dass hier dringender Handlungsbedarf ist!“

So kam es, dass am heutigen Standort in der Josef-Schüttler-Straße das Kontor dank der Zusammenarbeit der beiden Immobilienspezialisten, der Handwerker und auch der Stadt in gerade einmal 17 Monaten – von April 2022 bis August 2023 – gebaut
und bezugsfertig war. Mit der RTS als eine der ersten Miete rinnen.

Dazu gesellten sich weitere Bewohner wie die Allianz Versicherung sowie der Elektrogroßhandel E-PEAK und natürlich haben auch Robert Ritzi und Klaus Niederberger ihre Büros im Kontor. „Das Gebäude kommt an“, fasst Robert Ritzi zusammen. In Zeiten von Klimawandel und Energiekrise spielen natürlich auch Fragen der Nachhaltigkeit bei einem solchen Projekt eine Rolle. Der offen-
sichtlichste Weg wäre es gewesen, eine Holzkonstruktion aufzustellen. Beim Kontor fiel die Entscheidung aber dann doch auf Beton.

Das bedeutet aber nicht, dass die Nachhaltigkeit keine Rolle gespielt hat. „Wir haben uns intensiv Gedanken gemacht“, sagt
Klaus Niederberger. Die Nachhaltigkeit ist gegeben durch die Möglichkeit, die Räume flexibel an die Bedürfnisse der Mieter anzupassen. So wurden die Fenster so gesetzt, dass zusätzliche Trennwände hochgezogen werden können. Zudem ist das Gebäude mit einer Luftwärmepumpe ausgestattet und bezieht Strom über eine Photovoltaikanlage.

Ritzi und Niederberger sind von ihrem Projekt überzeugt: „Es war ein Zusammenspiel“, fasst Klaus Niederberger zusammen. Ein Projekt, das Menschen wie sie, Menschen, die das Risiko nicht scheuen, gebraucht habe. „Wenn alle miteinander arbeiten, dann funktioniert es auch.“

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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