färbe landet Volltreffer mit Feydeau-Komödien zur Narrenzeit
Wo sind denn nun die Philippinen?

Faerbe | Foto: »Monsier« (Elmar f. Kühling) bekommt Geschäftsbesuch von Chouilloux (Helmut Jakobi), Madame (Milena Weber) läuft Mittags noch in Lockenwicklern rum.swb-Bild: Eric Bühler
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Absolut schmissig: das Komödiendoppel von Georges Feydeau in der Färbe bringt auch das Publikum an seine Grenzen.
Um das vorneweg zu sagen: Georges Feydeau lebte von 1862 bis 1921 und starb in »geistiger Umnachtung« als vermutliche Folge einer Syphilis-Infektion. Dass er noch aus einer ganz anderen Zeit kam, das ist bei der aktuellen Inszenierung des Färbe-Ensembles, unter der Regie von Cornelia Hentschel, aber keineswegs zu spüren. Denn wer die total überdehten Dialoge, die knarrenden Missversändnisse zwischen Mann und Frau und Frau und Mann hier erlebt, kann sich ausmalen, aus welchen Schatztruhen skurrilsten Humors spätere Superstars von Louis de Funès bis hin zu Loriot ihre Vorlagen bekommen haben dürften.
Die Stories aus dem Paris der vorletzten Jahrhundertwende sind simpel, aber doch voller doppelter Böden, aus denen das Ensemble immer wieder neue Konstellationen wie Hasen aus dem Zylinder zaubert.
Die beiden Einakter »Der Rohdiamant« und »Porzellan und Elefanten« sind eine Fortsetzungsgeschichte. »Monsieur« (Elmar F. Kühling) und »Madame« (Milena Weber) pflegen ein bizarres Verhältnis aus Lügen und Eifersucht, Madame de Prévalon (Yannik Rey), die Schwiegermutter mit Geld, bekommt die ungehobelte Energie von Diener Bretel (Reyniel Ostermann) bei ihrem Rauswurf nicht als einzige zu spüren. Monsier Chouilloux (Helmut Jakobi) betrügt seine Frau und könnte dem Monsieur mit seinen »unzerbrechlichen Nachttöpfen« zu einem Kriegsauftrag verhelfen. Und Sohn Billy (Frank Großjohann) schafft es, sein Abführmittel anderen unterzuschieben, bevor der große Knall zum Schluss kommt.
Ein Stück, das mit bösem und ebenso luftigen Humor ganz in diese Zeit der »Tollhäuser« passt, die mit Fastnacht längst nicht aufhört.
Weitere Informationen gibt es unter www.die-faerbe.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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