Bäuerliches Leben im frühmittelalterlichen Hegau
"WissensWert" Vortrag über regionale Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Singen. Im Rahmen der „WissensWert“-Reihe ist Dr. Clemens Regenbogen am Dienstag, 11. Oktober, um 20 Uhr in der Stadthalle Singen zu Gast. In seinem Vortrag wirft er Schlaglichter auf das bäuerliche Leben im frühmittelalterlichen Hegau: Während die Adels- und Burgenlandschaft der Zeit überdurchschnittlich gut erforscht ist, sind die Lebensbedingungen der einfachen, bäuerlichen Bevölkerung auf dem Lande, die im Mittelalter die überwiegende Mehrheit stellte, aus historischer Perspektive bisher so gut wie nicht in den Blick genommen worden.
Die Bauern und Handwerker haben – anders als Kleriker und später auch Adlige – keine eigenen Schriftquellen hinterlassen, sodass ein Zugang zu ihrer Lebenswelt, zu ihrem Wissen und ihren Fertigkeiten nur mittelbar erfolgen kann. Wie herausfordernd dies sein kann, verdeutlichen nicht zuletzt die Probleme des Projektes „Campus Galli“ bei Meßkirch, auf möglichst originalgetreue Weise frühmittelalterliche Bauten zu errichten. Bei näherer Betrachtung erweist sich die historische Überlieferung zum frühmittelalterlichen Hegau als ertragreicher wie eingangs vermutet. Anhand einer Untersuchung des Urkundenschatzes des Klosters St. Gallen bietet der Vortrag sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Einblicke in die Lebenswelt der bäuerlichen Bewohnerschaft des Hegaus in der
Karolingerzeit (ca. 700 bis 920 n. Chr.).
Der 1987 in Singen geborene Dr. Clemens Regenbogen promovierte am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und beschäftigt sich schwerpunktmäßig u.a. mit politischer und sozialer Geschichte des frühen und hohen Mittelalters, sowie mit der Landesgeschichte des deutschsprachigen Südwestens.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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