Neuer Eingang des HBK ab 13. November
"Wir möchten weiterhin keine Patienten verlieren"

Die Beteiligten des HBK im neuen Eingangsbereich des HBK ab 13. November (von links): Hausarchitekt Gordon Kunze, Günter Giesen (Abteilungsleiter Patientenaufnahme, Bettina Hock (Bereichsleitung Pflege- und Funktionsdienst), Prof. Dr. Andreas Trotter (Ärztlicher Direktor) und Volker Steinecke (Chefarzt Zentrale Notaufnahme) | Foto: Philipp Findling
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  • Die Beteiligten des HBK im neuen Eingangsbereich des HBK ab 13. November (von links): Hausarchitekt Gordon Kunze, Günter Giesen (Abteilungsleiter Patientenaufnahme, Bettina Hock (Bereichsleitung Pflege- und Funktionsdienst), Prof. Dr. Andreas Trotter (Ärztlicher Direktor) und Volker Steinecke (Chefarzt Zentrale Notaufnahme)
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Singen. Große Projekte bringen auch einige Maßnahmen mit sich. So auch bei der Verlegung des Haupteingangs am Singener Hegau-Bodensee-Klinikums (HBK), welcher ab dem 13. November im ehemaligen Café Lichtblick zu finden ist. 

Grund dafür sind umfangreiche Umbaumaßnahmen im Bereich der Zentralen Notaufnahme (ZNA), mit dem Ziel, dort eine Notaufnahmestation zu realisieren. "Wir wollen auch die nächsten zehn Jahre die Patienten gut versorgen und unseren hohen Standard halten", erklärte Prof. Dr. Andreas Trotter, ärztlicher Direktor und Chefarzt am HBK Singen. Für ihn sei diese Maßnahme daher alternativlos: "Es führt kein Weg daran vorbei."

Zur Orientierung werden den Patienten und Besuchern großflächige Wegweiser helfen. Auch Kurzzeitparkplätze, beispielsweise für Taxis, Fahrzeuge der Rettungsdienste oder für Privatpersonen, werden eingerichtet. Die Baumaßnahmen, welche in etwa 7,5 Millionen Euro in Anspruch nehmen, werden derzeit mit einer Dauer von ungefähr zwei Jahren berechnet. "Ab diesem Zeitpunkt ist der aktuelle Haupteingang dann nicht mehr zugänglich", so Rebecca Sellmann, Kaufmännische Direktorin am HBK.

Am neuen Eingang gibt es für die Patienten zum einen auf der rechten Seite die Möglichkeit der Zentralen Notaufnahme, bei der man nach der Anmeldung über einen Weg auch zu einer zweiten Anmeldung bei der derzeitigen Röntgenanmeldung und schließlich zur ZNA gelangt. "Ab dort beginnt sozusagen dann die Baustelle", erläuterte Volker Steinecke, Chefarzt der ZNA am HBK. Man wolle ihm zufolge damit für eine Trennung zwischen begleitenden Personen sorgen. "Die ZNA bleibt in den bestehenden Räumen, erhält hiermit aber einen anderen Zugang", so Steinecke.

Nach detaillierter Vorplanung ist im ehemaligen Café Lichtblick die Information, Anmeldung und Patientenaufnahme eingerichtet, ebenso die Anmeldebereiche für die Zentrale Notaufnahme, dem Zentrum für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des HBK sowie der Praxis für Radiologie Hegau-Bodensee. Zudem wurden großzügige Wartebereiche realisiert. "Ausnahmen bilden hier sämtliche Kindernotfälle, ebenso wie die Sprechstunden der Chirurgie, der Gynäkologischen Institutsambulanz und der Elektrophysiologie, welche über den Eingang Ost direkt zu erreichen sind", ergänzte Rebecca Sellmann. "Auf der linken Seite der Anmeldung ist eine elektive Aufnahme, sprich von Patienten mit Terminen, möglich", erklärte Günter Giesen, Abteilungsleiter der Patientenaufnahme am HBK. Allgemein werden alle Anmeldungen beim neuen Eingang zusammengeführt und über den West- und Ostflügel verteilt. 
 
Die ZNA selbst wird gemäß den gesetzlichen Erfordernissen um eine sogenannte Notaufnahmestation, auch Decision Unit genannt, erweitert, welche man in den folgenden Jahren auch etablieren möchte. Die Station steht für die Notfallversorgung von Patienten zur Verfügung, als Bindeglied zwischen ZNA und den fachabteilungsspezifischen Bettenstationen. "Hier überwachen wir die Patienten kurzzeitig stationär, bis nach einer validierten, fünfstufigen Dringlichkeitseinschätzung Gewissheit herrscht, ob sie bei uns im Haus aufgenommen werden müssen oder wieder nach Hause können", so der Chefarzt der ZNA.

Laut einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur gestuften Notfallversorgung müsse man hierfür mindestens sechs Betten vorweisen, die neue Einheit werde laut Steinecke zehn Betten umfassen, "weil der Bedarf aktuell einfach viel höher ist". Aktuell werden die Patienten auf einer umgewidmeten Station versorgt, räumlich entfernt von der ZNA. Die Baumaßnahmen sollen gerade hier vor allem für eine bessere Verbindung zu den Räumlichkeiten der Decision Unit sorgen sowie für eine allgemein bessere und neue Führung zu den neuen Stationsstützpunkten sorgen. 

Die Baumaßnahmen sehen laut Hausarchitekt Gordon Kunze vor, bis Mitte 2024 die Raumgrundrisse der neuen ZNA-Bereiche zu erstellen. "Hierfür finden ab Dezember erste Abbrucharbeiten statt, um dann zu Beginn des ersten Quartals mit der Einrichtung neuer Lüftungs- und Entrauchungsanlagen sowie die umfangreichen technischen Vorrichtungen wie Sauerstoffleitungen für die Patientenversorgung zu installieren." Dabei seien die alten Anlagen, welche nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, zurückgebaut.

"Spätestens Ende 2025 möchten wir mit allen Maßnahmen fertig sein und die Räume in Betrieb nehmen. Die Vorabmaßnahmen, sprich eine umfangreiche Schadstoffsanierung sowie die Brandschutzertüchtigung im Untergeschoss bereits abgeschlossen", so Kunze. Die Fenster bei der Kapelle und dem Rondell seien denkmalgeschützt und werden demnach nicht bei den Bauarbeiten berücksichtigt. "Wir werden auch mit Hinweisschildern an der Straße für eine Verkehrsberuhigung sorgen", so Sellmann.

Wichtig sei jedoch auch, dass der neue Eingang nicht die beschränkten Öffnungszeiten der Notfallpraxen betreffe, wie Volker Steinecke verdeutlichte: "Die Kassenärztliche Versorgung hat nichts mit der Zentralen Notaufnahme zu tun." Die für alle Beteiligten komplexe, aber letztendlich notwendige Maßnahme habe sich auch aufgrund der Coronapandemie um einige Jahre verschoben. "Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir seit 2019 eine eigenständige Notaufnahme haben, welche es in anderen Einrichtungen der Region teilweise so nicht gibt", bekräftigte Steinecke. Alle Patienten können ihm zufolge jede Minute versorgt und die Teams der ZNA und der Decision Unit besser zusammengeführt werden. "Wir möchten weiterhin in der Notaufnahme keinen Patienten verlieren."

Die Beteiligten des HBK im neuen Eingangsbereich des HBK ab 13. November (von links): Hausarchitekt Gordon Kunze, Günter Giesen (Abteilungsleiter Patientenaufnahme, Bettina Hock (Bereichsleitung Pflege- und Funktionsdienst), Prof. Dr. Andreas Trotter (Ärztlicher Direktor) und Volker Steinecke (Chefarzt Zentrale Notaufnahme) | Foto: Philipp Findling
Hier die Wegführung zum neuen Haupteingang des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen, welche ab 13. November für die Baumaßnahmen Gültigkeit hat.  | Foto: GLKN
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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