Färbe startet mit "Woyzeck" in die Spielzeit
Wie Wahn zum tödlichen Wahnsinn wird

Ein erstes Szenenbild für die Premiere von "Woyzeck". | Foto: Färbe
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Singen. In der Basilika der Färbe in Singen laufen die Proben für den Spielzeitstart auf Hochtouren, denn mit Georg Büchners "Woyzeck", das wegen des viele zu frühen überraschenden Todes keinen Schluss mehr bekommen konnte, hat sich die Färbe hier ein große und sehr dramatisches Werk vorgenommen.

Sänger und Theatermann Tom Waits sagte einst über Georg Büchners Woyzeck: "Woyzeck handelt von Wahnsinn und von Obsessionen, von Kindern und von Mord. Alles Dinge, die uns berühren. Das Stück ist wild und geil und spannend und Fantasie anregend. Es bringt einen dazu, Angst um die Figuren zu bekommen und über das eigene Leben nachzudenken. Ich schätze mal, mehr kann man von einem Stück nicht verlangen."

Es ist in der Tat ein faszinierendes Stück, das alles über das Leben und den Menschen aussagt, geschrieben von einem Genie, das keine 24 Jahre alt werden sollte. Beim Tod Georg Büchners im Februar 1837 blieb sein Woyzeck als Fragment zurück. Das unvollendete Stück, bildgewaltig und visionär, ist einer der berühmtesten Texte der deutschen Literatur.

Woyzeck, ein einfacher Soldat, dient einem Hauptmann als Barbier. Von dem Verdienst kann er seine Geliebte Marie und das gemeinsame Kind nicht ernähren, weswegen er sich zusätzlich als medizinisches Versuchsobjekt verdingt. Die Folgen der Versuche schwächen den ohnehin vom harten Leben gezeichneten Woyzeck derart, dass er sich mehr und mehr in einer Welt von Wahnvorstellungen verliert, die ihn schließlich verschlingt.

"Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“ Diese Zeilen beschreiben Büchners Blick auf Mensch und Gesellschaft. So taumelt Woyzeck – trotz seiner aufrechten Mühe, ein guter Mensch zu sein – am Ende Richtung Abgrund, gefangen in einer Gesellschaft, die ihm kein Halt im Leben sein kann.

Unbeirrbar erforscht Regisseur Andreas von Studnitz das Seelenspektrum der Figuren und öffnet in der Basilika neue Räume. In der Titelrolle wird der junge Färbe-Schauspieler Fionn Stacey die grenzen zwischen Wahn und und Eifersucht ausloten. In weiteren Rollen werden Bianca Waechter (Marie), Ralf Beckord (Hauptmann), Elmar F. Kühling (Doktor) und als Gast ins Färbe-Ensemble zurückgekehrt Ben Ossen (Tambourmajor), diese Inszenierung zu einem Färbe-Ereignis machen. Alexandra Born
betritt als Dichter(in?) Georg Büchner selbst die Szenerie, die Geschicke seiner Geschöpfe lenkend.

Premiere ist am Freitag, 13. Oktober, 20 Uhr in der Basikika. Die weiteren Vorstellungen finden bis Ende November wie gewohnt
am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag - aber bereits im 20 Uhr statt, und am 29. Oktober gibt es eine Sonntags-Matinée um 11 Uhr.

Reservierung unter 07731/64646 oder via diefaerbe.de

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Presseinfo aus Singen

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