Gesamtelternbeirat der Kitas sieht Rechtsanspruch auf Kita-Platz bis 2021 ausgehebelt
Wie die "Quadratur des Kreises"

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Singen. Die Öffnung der KiTas am 29. Juni 2020 im „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ gleicht der Quadratur des Kreises: die Rechte und Bedürfnisse aller Beteiligten zu erfüllen dürfte eine nahezu unlösbare Aufgabe sein, meinen Annika Klotz, Inga Kreutz und Roland Werner vom Gesamtelternbeirat der Kindertagesstätten in Singen.

Kinder hätten ein Recht auf Bildung – nicht nur auf Betreuung und auf soziale Kontakte. Eltern hätten auch ein Recht auf die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie.Die Leiterinnen und Mitarbeitenden der KiTas hätten ein Recht auf Gesundheitsschutz. Die Träger hätten ein Recht auf Unterstützung und Planungssicherheit.

Im „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ bllieben aber wesentliche Standards des baden-württembergischen Kita-Gesetzes ausgesetzt, möglicherweise bis zum Ende des KiTa—Jahres 2020/2021, fürchtet nicht nur der Singener Elternbeirat. Damit einher gingen signifikante Qualitätseinbußen. Die Möglichkeit, vom Mindestpersonalschlüssel abzuweichen und/oder die Gruppengröße zu erhöhen, dürfte sich besonders negativ auf die Betreuungsqualität auswirken. Besonders schmerzlich für berufstätige Eltern sei zudem, dass das Land Baden-Württemberg den im Bundesrecht verankerten Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz bis zum Ende des KiTa-Jahres 2020/2021 aufzuheben gedenkt.

Die Corona-Krise dürfe unter keinen Umständen dazu führen, dass sich die gegenwärtigen Qualitätseinbußen verstetigen und die Standards der frühkindlichen Bildung dauerhaft gesenkt würden. "Wenn es eine Lehre aus der gegenwärtigen Krise gibt, dann doch die, dass Kindertageseinrichtungen als Orte der frühkindlichen Bildung und Betreuung systemrelevant sind", so das Statemtent des GEB Singen.

Der GEB KiTa wird in den kommenden Wochen und Monaten sein Augenmerk darauf richten, ob Eltern und Kinder signifikante Einschränkungen in Kauf nehmen werden müssen, auch gegebenenfalls intervenieren."Eine zweite Schließung der KiTas über Wochen oder gar Monate hinweg werden Familien nicht stemmen können!"

"An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei den Erziehungsfachkräften, den KiTa-Leiterinnen, den Trägern und der Stadtverwaltung dafür bedanken, dass sie in den vergangenen dreieinhalb Monaten unermüdlich im Einsatz waren, um die verschiedenen Phasen der Notbetreuung und der erweiterten Notbetreuung sowie den eingeschränkten Regelbetrieb umzusetzen. Auch die Familien haben in den vergangenen dreieinhalb Monaten enorm viel geleistet. Die Eltern haben Kinderbetreuung, Home Schooling, Haushalt und Erwerbstätigkeit gleichzeitig gestemmt – Aufgaben, die normalerweise auf mehrere Schultern verteilt sind. Familien benötigen dringend eine Verschnaufpause und sind auf verlässliche Kinderbetreuung angewiesen – jetzt, in den Sommerferien und im nächsten KiTa-Jahr! Wir hoffen zum Wohle aller Beteiligten, dass bei der Rückkehr in den „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ die Quadratur des Kreises gelingt. Für den Gesamtelternbeirat der Kindertageseinrichtungen", so Annika Klotz, Inga Kreutz und Roland Werner in ihrer Stellungnahme.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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