Nachgeholte Einweihung der Stiftung Liebenau
Wichtige Lebenswelt für Menschen mit Behinderung
Singen. Eine alltägliche Lebenswelt kann seit rund 3 Jahren das neue Wohnhaus und Tagesförderstätte der Stiftung Liebenau rund 20 Frauen und Männern sowie rund 30 BetreuerInnen in der Singener Nordstadt bieten. Erst jetzt konnte die Einweihung des rund acht Millionen teuren Baus vollzogen werden und mittlerweile haben sich in der Zwischenzeit die Menschen in der katholischen Einrichtung gut eingelebt und können es als eine Art Heimat verstehen, denn Wohnen, Arbeiten und Freizeit gehört ganz selbstverständlich zur Tagesstruktur.
"Erste und erfolgversprechende Gespräche bezüglich Bedarf im Landkreis Konstanz wurden im Jahr 2005 geführt und konnten erfolgreich abgeschlossen werden, berichtete Jörg Munk Geschäftsführer der Liebenau Teilhabe. Für ihn war und ist es wichtig die
Menschen regional mit Stabilität zu versorgen. Der Bedarf eines solchen Angebots in Singen sei klar erkennbar gewesen.
Stefan Basel, Dezernent für Soziales und Gesundheit vom Landratsamt Konstanz, sieht die Einrichtung als gelungenes Beispiel vor Ort, "denn Menschen mit Behinderung gehören in einer Stadt dazu." Nach dem Motto :"Es ist normal, verschieden zu sein".
Dem stimmte OB Bernd Häusler zu und ergänzte, dass sämtliche "Marktbegleiter" ein gutes Miteinander haben, auch um den Menschen eine Heimat zu bieten. Besonderer Dank gehörte beim "Miteinander im Gespräch" auch der Singener Lebenshilfe,
speziell Simone Monnè und Jennifer Brecht.
Und wieder stand das Thema Fachkräftemangel auf der Agenda. Stephan Hölzle, Einrichtungsleiter der Singener Stiftung Liebenau, die den Menschen auch eine verlässliche Tagesstruktur bieten, sieht derlei Probleme eben beim Thema Mangel an Fachkräften und Abwanderung in die Schweiz. Dies fange schon bei der Ausbildungssituation an, bemängelte er. Die Moderation die Hermann Engbers von der Fachbereichsleitung derLiebenau übernahm, ging auch auf den misslungenen Start vor rund 3 Jahren ein und Jörg Munk konnte es sich so erklären "wir wollten zu viel und zu schnell".
Tina Willauer Angehörigenvertreterin und Bewohnerbeirätin kritisierte die bundespolitische Entscheidung zur Impfpflicht und kritisierte somit unterschwellig den SPD Gesundheitsminister, lobte jedoch auch die herzliche und schöne Atmosphäre im Haus.
Und Doris Wilde, die die Leitung ambulante Dienste im Landkreis Konstanz für die Stiftung innehat sprach nebst Fachkräftemangel auch den Wohnraummangel an. Die Reaktion von OB Bernd Häusler ließ nicht lange auf sich warten." Das Thema Wohnraum in Singen hat in den letzten Jahren Goldgräberstimmung aufkommen lassen, etliche haben und hatten die Dollarzeichen in den Augen. Und dennoch versucht Singen, auch im neu projektierten Nordstadtversorger demnächst den Bau anzustoßen, mit
einem Vollsortimenter, Drogeriemarkt und rund 100 möglichen Wohnungen, von denen dann rund 25 Prozent unter bezahlbares Wohnen fallen, erklärte Häusler.
Dass das Haus der Stiftung Liebenau hier am richtigen Platz ist, daran ließen schlussendlich Gabi und Werner Bach aus Singen keine Zweifel. "Unsere Tochter Stefanie war zuvor in einer Einrichtung in Ravensburg. Seit Anfang an, lebt sie hier in der Stiftung und fühlt sich wohl. Für uns ist es eine riesen Erleichterung, denn die aufwändige Fahrerei entfällt beispielsweise und wir können sie problemlos oft hier besuchen oder umgekehrt," berichtet das Singener Paar unisono.
Autor:Karin Leyhe-Schröpfer aus Singen |
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