Projekt im Rahmen „ Singen ist bunt“ im Frauenhaus Singen
Wenn Mütter und Kinder über den Tellerrand schauen
Singen. Richtig glücklich sehen Fatima und Natalie aus. Wahrscheinlich hängt es mit dem Kochen zusammen;- oder mit den Freunden, die sie über die gemeinsame Essenszubereitung in ihrer neuen Lebensumgebung gefunden haben. Sie freuen sich, ohne gemeinsame Sprache, ihren Mitbewohnern ihr Herkunftsland vorstellen zu können.
Seit zwei Monaten leben die beiden Frauen mit ihren Kindern im Frauenhaus Singen. Sie sind froh, den Schritt aus der häuslichen Gewalt und Isolation heraus, gemacht zu haben. Berührungs- und Kontaktängste gab es auf beiden Seiten. Jetzt sollen sie den anderen Müttern und Kindern ihre Heimat näher bringen. Sie machen das mit einem gemeinsamen Essen. Dabei erzählen die Frauen über die Musik, die sie gehört haben und Bücher die sie gelesen haben.
Oftmals sind spannende Geschichten zu hören, die kein Ende nehmen bis Claudia Zwiebel vom Frauenhaus daran erinnert dass die Runde ein Ende hat. Berührungsängste und Vorurteile lassen sich am besten durch Begegnungen abbauen. Das wissen auch die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Singen.
Durch das neue Projekt „Über den Tellerrand“- das Beste aus allen Welten bringen sie Frauen und Kinder gemeinsam an einen Tisch. Einmal wöchentlich finden diese gemeinsamen Treffen statt. Das gemeinsame Essen steht dabei im Mittelpunkt, darüber hinaus wird durch Musik und Literatur die Heimat der Frauen erlebbar gemacht. Wichtig dabei ist die Selbständigkeit. Unterstützt von Frau Zwiebel vom Frauenhaus, plant jede Bewohnerin diese Aktivität selbst und führt sie auch selbständig durch.
„Frauen zu motivieren, sich selbst vorzustellen, ist nicht immer so einfach, gerade angesichts der Herkunftskulturen.“ räumt Frau Zwiebel vom Frauenhaus Singen ein. „ aber das Projekt ist ein voller Erfolg.“ Als ein Ergebnis der gemeinsamen „Tellerrandrunden“ wollen die Bewohnerinnen ein gemeinsames Kochbuch gestalten. Ob neben den Kochrezepten auch noch andere Texte zu finden sind bleibt noch offen.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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