Spannende Lehrstunde zum Thema Schulen

Wenn der Gerichtsvollzieher kommt

Singen. Bei einem Expertenvortrag zum Thema „Zahlungsverzug und gerichtliches Mahnverfahren“ lernen die Schüler der Robert-Gerwig-Schule Singen auch, wie sie selbst Schulden vorbeugen können.

Es gibt Lehrplanthemen, bei denen man hoffen kann, dass man von diesem Wissen niemals selbst Gebrauch machen muss. So wurde die Klasse E1 des Wirtschaftsgymnasiums der Robert-Gerwig-Schule Singen kürzlich von Gerichtsvollzieher Thomas Endele besucht. Dieser klärte die Schüler innerhalb der Lehrplaneinheit „rechtliche Grundlagen“ des BWL Unterrichts über das gerichtliche Mahnverfahren auf.

Zunächst berichtete Thomas Endele von seinem Berufsalltag als Gerichtsvollzieher auf Basis der zivilen Prozessordnung. Anschließend zeigte er auf, was die typischsten Gründe für Schuldenaufbau sind und wie man sich davor schützen kann. Dabei gab er immer wieder Tipps, wie die Schüler mit ihrem eigenen Geld umgehen sollten. Er ermahnte sie aber auch, da Schulden am häufigsten durch Selbstüberschätzung entstünden: „Vorsicht vor der Schuldenfalle, gebt nur so viel aus, wie ihr habt!“

Im Zentrum des Vortrages standen danach Informationen zum Ablauf von Pfändungen und Insolvenzverfahren. Für Begeisterung sorgte hierbei ein originaler „Kuckuck“, also ein Pfandsiegel, welches glücklicherweise noch niemand selbst gesehen hatte.

Des Weiteren erfuhren die Schüler, warum es nicht gut ist, einen Schufa-Eintrag zu haben, wie man erfährt, ob man einen Eintrag hat und wie man einen gewissen Betrag seines Gehalts vor Pfändungen schützen kann. Währenddessen erzählte Endele einprägsam – und natürlich anonymisiert – auch von unterschiedlichen Schuldnertypen, mit denen er klassischerweise während seines Arbeitsalltags zu tun hat.

Für den Fall, dass sein Beruf nun auf Interesse gestoßen ist, informierte er außerdem über den Ablauf des dualen Studiums zum Gerichtsvollzieher. "Wir drücken unseren Schülern nun die Daumen, dass Thomas Endele in dieser Klasse nicht auf zukünftige Antragsgegner, so heißen die „Kunden“ eines Gerichtsvollziehers, gestoßen ist", so die Mitteilung der Schule.