IG Metall will Forderung bei Tarifverhandlungen Gewicht verleihen
Warnstreiks für »Einigungsdruck« nächste Woche angekündigt
Singen. Die IG Metall sei wütend ob der Haltung der Arbeitgeber in der Tarifverhandlung, denn in den letzten 20 Jahren sei die Gewerkschaften in puncto Arbeitszeitflexibilisierung ihnen immer entgegenkommen, erklärte Enzo Savarino, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Singen bei deren Jahrespressekonferenz am Freitag. Um den »Einigungsdruck« vor der nächsten Verhandlungsrunde am Mittwoch, 24. Januar, nun zu erhöhen, kündigte Savarino Warnstreiks für die nächste Woche an. Beim letzten Warnstreik hätten sich in Singen 2.500 Menschen beteiligt. Den Ausfall von ein bis zwei Stunden Arbeitszeit bezifferte Savarino auf einen Millionenverlust bei den Arbeitgebern, den man doch lieber positiv nutzen solle.
Neben sechs Prozent mehr Lohn fordert die IG Metall »Kurze Vollzeit«. Dies sei Savarino eine Forderung der Beschäftigten nicht der Funktionäre. Dies sei aus der 2017 durchgeführten Beschäftigungsumfrage hervorgegangen. Dabei stellte Savarino klar, dass die Teilzeit von bis zu 24 Monaten beispielsweise bei einem Pflegefall oder Kinderbetreuung keinesfalls bei vollem Lohnausgleich erfolge. Zudem machten auch die anwesenden Betriebsräte großer in der Region tätigen Unternehmen unisono bei der Jahrespressekonferenz deutlich, dass eine neue Teilzeitregelung gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel eine notwendige Regelung sei, um junge Menschen für den Beruf zu überzeugen. Überdies würde diese Regelung vermutlich nur von einem Bruchteil der Beschäftigten, vielleicht einem Prozent, in Anspruch genommen werden, hieß es.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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