Offizielle Kandidatenvorstellung in Singen per Livestream übertragen
Wahlkampf aus dem Stadthallen-Studio

Kandidaten | Foto: Die Kandidaten Helmut Happe und Bernd Häusler vor dem Beginn ihrer Vorstellungen in der Stadthalle. swb-Bild: of
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Singen. Am Dienstagabend gab wurde erstmals in der Geschichte der Stadt Singen die Kandidatenvorstellung zur OB-Wahl per Livestream aus der Stadthalle durchgeführt. Angesichts der kritischen Lage durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen für Versammlungen hatte der Gemeinderat sich für dieses Format entschieden. Beide Kandidaten, OB Bernd Häusler und Helmut Happe, konnte man so im Vergleich in einer jeweils 20-minütigen Rede erleben, beide Kandidaten schöpften aber die ihnen zur Verfügung stehende Redezeit nicht aus. Bürgermeisterin Ute Seifried moderierte als Vorsitzende des Wahlausschusses die Veranstaltung. Rund 100 Personen verfolgten den Livestream direkt.

Amtsinhaber Bernd Häusler spielte die Karte des Einheimhischen mit „seiner Stadt", die sich in den acht Jahren seit seinem Amtsantritt verwandelt habe, auch weil in dieser Zeit viel umgesetzt worden sei. Die Corona-Krise sei eine Zäsur gewesen, doch dank einer soliden und vorausschauenden Finanzpolitik sei man bisher gut durch die Krise gekommen. Für die kommenden Jahre habe er sich die Latte nochmals höher gelegt, so Häusler in seiner Vorstellungsrede. Dafür wolle er auf eine starke Beteiligung setzen, unter anderem auch mit einer Bürgerbeteiligungs-App. 1.600 neue Wohnungen führte Häsuler in seiner Bilanz auf, die Realisierung geförderten Wohnraums gehöre auch weiter zur Strategie der Stadt, machte Häusler in seiner Vorstellungsrede deutlich. Der Klimaschutz sei für ihn immer schon wichtig gewesen. Man habe inzwischen zusätzliche Kompetenz am Rathaus geschaffen, um das Klimaziel bis 2035 zu erreichen. Mit den Bürgern solle man das erreichen, ohne Verbote, so Häusler. Es steht auf seiner Liste ganz oben; die Stadt Singen selbst solle dabei Vorbild sein. Bildungsgerechtigkeit sei ihm immer wichtig gewesen, da mache man weiter. Singen als soziale Stadt in der Zusammenarbeit mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege, Quartiersarbeit, die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, die Einbeziehung der Jugend, die Sicherheit in der Stadt, die Weiterentwicklung der Sportstadt mit Erweiterung des Hallenbads und der schon lange geplanten dreiteiligen Sporthalle, die Kulturstadt Singen, besonders die Zukunftssicherung der Innenstadt, insbesondere auch durch die anstehende Umsetzung des Scheffelareals wie mit neuem Ekkehard- und Weberplatz stehen für ihn auf der Agenda. „Singen muss ein Leuchtturm des stationären Einzelhandels bleiben", so Häusler, auch mit einer erneuerten Fußgängerzone und Einzelhandelskonzept wie der Versorgung der Stadtquartiere. Und natürlich gelte es die Stadt als Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln, das Projekt Tiefenreute 2 soll da ein Wegweiser werden.

Fragen, die über ein spezielles Portal gestellt werden konnten, gab es zum Parken, zur Mobilitätsplanung, zum Wohnbau und auch zu einer Wiedergründung einer kommunalen Baugesellschaft. Letzteres lehnte Häusler aber ab, denn das solle man denen in der Stadt überlassen, die etwas davon verstehen. Das habe man mit den Baugenossenschaften wie privaten Bauträgern.

Helmut Happe stellte sich zunächst mit seinem Werdegang vor. Wenn das kleinste Zahnrädchen funktioniere, dann laufe das ganze Getriebe. Deshalb wolle er auf ein Leader-Prinzip setzen, um mit Beteiligung der Bürger etwas für die Stadt zu erreichen. Auch in einer Stadt gehe es darum, Projekte finanzieren zu können. Die Corona-Krise werde gewaltige Kosten nach sich ziehen, für die nicht die großen Internet-Konzerne als Profiteure bezahlen müssten, sondern die Kleinunternehmen und die Bürger, weshalb man hier einen Fonds gründen sollte, um Kaufkraft zu erhalten und die Wirtschaft zu stützen. Es müssten Arbeitplätze geschaffen werden, bei denen man auch ordentlich verdienen könne.

Die Pläne Häuslers für mehr Sicherheit in der Stadt kritisierte er. Die Zahlen bei der Kriminalität seien ja rückläufig, deshalb solle man nicht noch mehr Geld dafür ausgeben. Seiner Meinung nach sollte man die Bürger fragen, wofür die Stadt investieren solle.

Auch ihm wurden Fragen zum Thema kostenloses Parken, zur Förderung des Einzelhandels, zur Klimaneutralität gestellt, und was er als Erstes umsetzen wolle, wenn er gewählt werde. Auch zu seiner Rolle als Mitbegründer der Querdenken-Gruppe im Hegau wurde er befragt. Auch nach einem Bürgerrat wurde er befragt. Man müsse einfach den Bürgern die Möglichkeit geben, sich stärker einzubringen.

Die Aufzeichnung der Vorstellung gibt es hier unter dem Artikel.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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