Hilzinger Großprojekte sorgen für Wirbel
Wachsen die Wünsche in den Himmel?

Foto: Große Aufgaben warten auf Verwaltung und Gemeinderat in Hilzingen.
swb-Bild: mu
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Hilzingen (mu). Wachsen die Wünsche in Hilzingen in den Himmel? Diese Frage beschäftigte den Hilzinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, als die Auflistung der anstehenden Großprojekte mit Zeitschiene, möglichen Kosten und Zuschüssen debattiert wurde. Aus der Diskussion entwickelten sich Positionen, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

So bezeichnete es Ratsherr Alfons Zipperer als »maßlos übertrieben«, wenn in den nächsten fünf Jahren 9,9 Millionen Euro in die Ortskernsanierung fließen sollen. Auch Bernhard Hertrich - bekannt als konsequenter Rechner und Mann der klaren Worte - wäre angesichts der Zahlen »fast vom Stuhl gefallen« und stellte unmissverständlich fest: »Das überfordert die Gemeinde«. Zumal bei den Maßnahmen noch keine Straßensanierungen dabei sind.

Anders sahen es die FDP-Räte. Für Rainer Guggemos sind die Ausgaben von 15 bis 20 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren eine Frage der Relation und »nicht so dramatisch«. Er sieht die Investitionen über fünf Jahre als »Zeit des Gestaltens«, nach einer langen Phase ohne Erneuerungen. Dr. Sigmar Schnutenhaus bewertet die Sachlage eher pragmatisch: »Die Übersicht an Projekten für die nächsten Jahre ist in Ordnung. Wir müssen einen Konsens finden, abwägen und die Vorhaben systematisch abarbeiten«.

Aufgelistet wurden von Kämmerin Elisabeth Stauder für die Jahre 2017 bis 2021 neben der umfangreichen Ortskernsanierung auch der Schulneu- bzw. umbau, der Breitbandausbau, die Sanierung der Wiesentalhalle, der Kunstrasenplatz, Hochwasserschutz, Rathaussanierung und Baulanderschließung. Im Arbeitspapier wurden in den folgenden fünf Jahren Ausgaben jeweils zwischen 4,1 und 8,3 Millionen Euro, geschätzten Einnahmen in Höhe von 5,5 Millionen Euro und 7,3 Millionen Euro gegenübergestellt. Unterm Strich, inklusive Zuschüssen, Einnahmen durch Grundstücksverkäufe und nach Abzug der Rücklagen von über 4 Millionen Euro, bliebe ein Minus von knapp 2,2 Millionen Euro.

Neben den beeindruckenden Summen sorgte auch die zeitliche Abwicklung geplanter Projekte für Diskussionen. So soll die Sanierung der Wiesentalhalle (1,3 Millionen Euro) ins Jahr 2018 geschoben werden, und der neue Kunstrasenplatz für knapp 2 Millionen Euro wäre nun für den Zeitraum 2020 bis 2022 angedacht. Um weitere Aufregung zu vermeiden, zeigte Kämmerin Stauder die Vorgehensweise gemäß dem Motto »Erst die Pflicht - dann die Kür« auf: »Da sind Sie gefordert, Sie müssen abwägen, entscheiden und das Ergebnis in die Haushaltsberatungen für 2017 einfließen lassen«.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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