Ute Seifried, Anja Claßen und Marc Neininger: Planung geht an Lebenswirklichkeiten vorbei
Vorgezogene Weihnachtsferien sind »kontraproduktiv"

Schillerschule | Foto: Die Schulen hatten nach dem Lockdown umfangreiche Infektionsschutzkonzepte umgesetzt - das sei viel wirksamer als Kinder in Isolationsferien zu schicken, meinen Singens Bürgermeisterin Ute Seifried, Anja Claßen als geschäftsführende Schulleiterin der Sing
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Singen. Am Donnerstag hatte Ministerpräsident Kretschmann in seiner Erklärung zu den Corona-Maßnahmen verkündet, dass die Weihnachtsferien in Baden-Württemberg bereits am 19. Dezember beginnen werden, Freitag der 18. Dezember wird der letzte Schultag sein.

Bürgermeisterin Ute Seifried, die geschäftsführende Schulleiterin der Singener Schulen Anja Claßen und der Vorsitzende des Gesamtelternbeirates Marc Neininger sind über diese Entscheidung nicht glücklich: »Die Familien haben sich in ihren Urlaubsplanungen auf die bisherigen Schulferien verlassen, viele haben im ersten Lockdown ihre Urlaubstage verbraucht und stehen jetzt vor einem großen Betreuungsproblem«, so Anja Claßen.

Die neue Regelung trifft aus Sicht von Ute Seifried besonders die Eltern von Grundschulkindern, weil man sie nicht wie größere Kinder auch mal ein paar Stunden alleine lassen kann. Und ganz besonders sind alleinerziehende Eltern betroffen. „Viele Eltern müssen weit im Voraus ihren Urlaub planen. Diese kurzfristigen Änderungen gehen völlig an der Lebenswirklichkeit von Familien vorbei“, findet die Bürgermeisterin.

Auch Marc Neininger ist der Ansicht, dass viele Familien auf eine verlässliche Schule vertrauen können sollten: “Eine derart kurzfristige Absage des Unterrichts ist für Eltern und Schüler eine Katastrophe.“

Und alle drei sind sich einig, dass die Kinder in den Tagen bis Weihnachten eben nicht isoliert in ihren Zimmern sitzen werden. „Familien müssen Lösungen finden, wie sie ihr Betreuungsproblem lösen, das werden sie gemeinsam tun und dann werden sich die Kinder erst recht mischen. Oder Oma und Opa springen halt doch ein. Und Kinder werden sich auch zum Spielen und Toben treffen. In den Schulen konnten wir sie gut in Gruppen trennen, wir hatten eine Maskenpflicht auf allen Begegnungsflächen und ausgesprochen wenig Infektionen in den Schulen, mit denen wir gut umgehen konnten. Die neue Regelung der vorgezogenen Schulferien ist deshalb aus unserer Sicht kontraproduktiv« so der Tenor der Drei.

Auch Kultusmininisterin Dr. Eisenmann machte in einer Videokonferenz mit Schulleitern aus dem Raum Konstanz am Montag, zu der Levin Eisenmann eingeladen hatte, deutlich; dass die vorgezogenen Ferien nichts bringen würden, weil es keine Betreunngsmöglichkeiten für die Familein gebe, bei denendie Eltern eben noch Arbeiten sollten. Sie erwartet auh deutliche Elternproteste. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte freilich die Verlängerung der Weihnachtsferien verpflichtend verlängert. Wie in Singen regt sich aber schon in vielen Städten der Widerstand.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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