Großes Interesse an der Flüchtlingsunterkunft im Industriepark Gottmadingen
Vorbereitet auf große Herausforderungen
Gottmadingen (mu). Groß war das Interesse am Donnerstag Abend, als Ludwig Egenhofer, Leiter der Unteren Aufnahmebehörde im Landkreis Konstanz, in der voll besetzten Fahrkantine über die geplante Gemeinschaftsunterkunft für 435 Flüchtlinge im Industriepark 210 in Gottmadingen informierte.
Egenhofer schilderte den rapiden Anstieg der Flüchtlingszahlen bundesweit und im Landkreis Konstanz. So stieg die Zahl der Asylsuchenden von 2013 mit 370 auf 2.469 in 2015. »Und es nimmt kein Ende«, so Ludwig Egenhofer. In Gottmadingen hat der Landkreis nun ein Bürogebäude im Industriegebiet auf zehn Jahre angemietet, das umgebaut und ausgestattet werden soll und wo vorraussichtlich im Spätsommer diesen Jahres die ersten Flüchtlinge untergebracht werden. Nach und nach soll die Gemeindschaftsunterkunft dann bis zu 435 Asylsuchende aufnehmen, die bis zu 20 Monaten dort leben werden. Im Erdgeschoss sind Büros für die Verwaltung, Aufenthalts- und Mehrzweckräume und ein Waschraum vorgesehen. Der Landkreis wird Stellen für einen Heimleiter, zwei Verwaltungskräfte und zwei Sozialarbeiter sowie 1,5 Stellen für Hausmeister schaffen. Auch ein Kindergarten ist angedacht.
Bedenken von Bürgern bezüglich der Verkehrssicherheit im Industriegebiet konnte der Egenhofer ausräumen, doch er beschönigte nicht, dass es durchaus Probleme geben könne, die von der Bürgerschaft sofort gemeldet werden sollen. »Das ist eine große Herausforderung für die Gemeinde und den Landkreis«, so der Amtsleiter. Dies bestärkte Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Er rechnet mit rund 150 Flüchtlingskinder, die Plätze im Kindergarten und der Schule brauchen. »Das wird nicht leicht, ist aber machbar«, ist Klinger überzeugt. Zudem soll Gottmadingen Modellprojekt in der ärztlichen Versorgung werden, kündigte Ludwig Egenhofer an - Ärzte werden in die Gemeinschaftsunterkunft kommen und vor Ort Patienten versorgen. Sorgen machen sich die Gottmadinger Bürger um die Sicherheit bei Konflikten, as kommunale Projekte nicht verwirklicht werden können und wegen der Sprachbarrieren. Deshalb wünscht sich die BIG dringend Übersetzer, damit einfacher mit den Neunkömmlingen kommuniziert werden kann. Zudem wird die Gemeinde eine halbe Stelle für die Flüchtlingsbetreuung einrichten und im April ein Unternehmerforum zum Thema » Eingliederung der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt« veranstalten, damit örtliche Firmen bei der Integration über Praktika und Beschäftigungen helfen können.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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