Lange Debatte zum Baubeschluss
Vier Gegenstimmen gegen die Scheffelhalle 2.0

Durch eine spezielle Konstruktion soll die neue Scheffelhalle Säulenfrei werden, was die Nutzungsmöglichkeiten verbessern würde. | Foto: Büro Nägele
  • Durch eine spezielle Konstruktion soll die neue Scheffelhalle Säulenfrei werden, was die Nutzungsmöglichkeiten verbessern würde.
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Singen. Die Debatte war ausführlich und wurde nach der ersten Runde im Singener Ausschuss für Stadtplanung und Bauen am Dienstag im Gemeinderat fortgesetzt. Doch am Ende gab es dann doch eine starke Mehrheit im Baubeschluss für die Scheffelhalle 2.0 mit vier Gegenstimmen und einer Enthaltung.
Die Steigerung der Baukosten auf aktuell rund 9,7 Millionen Euro, für die die Stadt mit einem Nachtragshaushalt bewältigen muss, waren dabei nicht der einzige Grund für die langen Debatten. Die vorgestellte Planung von Architekt Ben Nägele sieht wesentliche Optimierungen gegenüber der alten Scheffelhalle vor. "Damit würde die Halle dann auch der Versammlungsstättenverordnung entsprechen", machte er in Anspielung auf die Toiletten deutlich, und dass neben der Optimierung des Saals, bei dem die Empore auch getrennt genutzt werden könnte, hier mit notwendigen Vorgaben gearbeitet werde. Die Halle bekomme auch ein Dach aus speziellen Solarpanels, mit dem Strom produziert werden könne, ohne das Erscheinungsbild zu beeinträchtigen, werde per Wärmepumpe beheizt und sei vor allem auch säulenfrei durch eine spezielle Säulenkonstruktion.
Härtester Widersacher des Baubeschlusses war der Grüne Gemeinderat Eberhard Röhm. Die klimafreundlichste Lösung für die Halle wäre, wenn man sie erst gar nicht baue. Es fehle in der Stadt an kleineren Räumen für Vereine, doch die biete die Halle nicht. Es fehle in der Stadt schon seit Jahrzehnten eine dreiteilige Sporthalle, jetzt wollte man die Schüler aus der Innenstadt weiter mit dem Bus zum Sport in die Nachbargemeinden fahren, argumentierte er.
Andere Gemeinderäte aus der eigenen Fraktion hielten dagegen: Sie habe das Konzept überzeugt und eigentlich habe man die letzten beiden Jahre Zeit gehabt, solche Fragen zu stellen. Kirste Brößke (FDP) unterstrich, dass man die Halle für die Stadt wolle, sie sei der Zeit angemessen, auch wenn sie am Schluss 11 Millionen Euro koste. Dirk Oehle (Neue Linie) sieht die Halle durch ihre Holzkonstruktion als ein Sinnbild auch für klimaschonendes Bauen. Hubertus Both (FW) fragte, was die Alternative gewesen sei, jetzt bekomme man eine sehr schöne Halle.  Hans-Peter Stroppa (CDU) sieht das nicht nur als die Halle für die Singener. Mit ihren Besonderheiten werde sie schnell eine starke Strahlkraft entwickeln.
Die Stadt bekommt durch den Brand von der Versicherung rund 3,22 Millionen Euro für den Wiederaufbau. Dafür muss der Bau aber dieses Jahr beginnen. Geplant ist eine Fertigstellung in 2025, wenn die alte Scheffelhalle ihren 100. Geburtstag gehabt hätte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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