Die Glückwunsch-Beilage des WOCHENBLATTs zur Weihnacht 2018
Vertrauen hält die Welt am Laufen
Singen. Im Wettbewerb um das Wort des Jahres taucht es meist nicht auf, denn es ist schon zu alt, und da war die »Heißzeit« viel aktueller, weil sie die Menschen sehr intensiv an Leib und Seele in diesem Frühjahr, Sommer und Herbst erlebt haben. Dabei hätte es das Wort Vertrauen durchaus verdient, meint die Redaktion des WOCHENBLATTs, die genau dieses Wort in diesem Jahr in den Mittelpunkt ihrer Glückwunschbeilage zu Weihnachten gestellt hat.
Denn gerade Vertrauen gehört zuweilen schon auf die Liste bedrohter Eigenschaften, wenn man die aktuelle Entwicklung unserer Gesellschaft betrachtet, die - sicher oft auch aus schlechter Erfahrung begründet - doch zunehmend von Misstrauen, von voreiligen Unterstellungen oder zum Teil von einem Generalverdacht geprägt ist, dass es »die anderen« sowieso nicht so machen würden, wie wir uns das gerne wünschen.
Dabei kann sich Vertrauen auch lohnen. Noch deutlicher gesagt, ohne ein entsprechendes Vertrauen würde so gut wie gar nichts auf unserer Welt funktionieren.
Wie vielfältig die Ebenen unseres Zusammenlebens sind, bei denen es auf Vertrauen in den verschiedensten Formen ankommt, dafür hat die Redaktion gerade hier in der Region eine ganze Menge faszinierender Beispiele gefunden, die gleichzeitig auch dafür werben wollen, vielleicht immer erst mal nach dem Guten zu schauen, bevor man das Schlechte vornean stellt - ohne diese Welt nun schönreden zu wollen. Denn all diese Menschen haben sehr interessante Erfahrungen mit dem Phänomen gemacht, dass etwas gelingen kann, wenn man an andere, natürlich auch an sich selbst glaubt.
Ein Mann hat sein Leben lang auf Vertrauen gebaut und damit für seinen Berufsstand eine Menge erreichen können. Dabei war er immer »geradeaus« in seinen Gedanken und Grundsätzen und hatte auch keine Furcht damit anzuecken, zum Beispiel bei der »hohen Politik«. Deshalb ist Hansjörg Blender, der bis zum Sommer Obermeister der KFZ-Innung war, und das auch mit seinen Funktionen in der Radolfzeller Zunft »Narrizella« unter einen Hut bringen konnte, für das WOCHENBLATT der »Mann des Jahres 2018«.
Ganz viel um Vertrauen geht es bei Finanzierungen, denn »Kredit« ist ein anderes Wort für Vertrauen. Und das ist auch das Thema für den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Hegau-Bodensee, Udo Klopfer, der im kommenden Jahr nach 45 Jahren bei dieser Bank in den Ruhestand übertritt. Zukunftsforscher Oliver C. Mehler aus Bodman-Ludwigshafen hat Vertrauen - in die Zukunft, wie er in einem sehr spannenden Interview erklärt.
Und was Vertrauen für den Sport bedeutet, erklärt der Trainer des FV Radolfzell 03, Steffen Kautzmann, aus dem Alltag mit seinem Team heraus.
Wie man Blindenführhunde für ihren Einsatz trainiert, darüber kann Barbara Burchardt aus Radolfzell erzählen.
Vertrauen braucht man auch fast unbegrenzt, um andere Menschen in Arbeit zu bekommen. Auf das hat der im Herbst in den Ruhestand verabschiedete ehemalige Leiter der Singener Arbeitsagentur, Klaus Schramm, nicht ohne Erfolg gesetzt, bis zum letzten Tag seiner Dienszeit und darüber hinaus.
Was ein Lenin-Zitat damit zu tun hat, wenn es sogar noch von einem evangelischen Pfarrer kommt, und wie man als Fremder mit Vertrauen hier bei uns im Alemannischen tiefe Wurzeln schlagen kann, auch dazu gibt es Personen, die in dieser Beilage auf insgesamt 20 Seiten portraitiert werden.
Und hoffentlich gelingt damit die Werbung für ein bisschen mehr an »Kredit« unter uns Menschen hier in der Region, wünscht sich das WOCHENBLATT und Ihnen damit auch sinnstiftende wie geruhsame Feiertage.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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