ver.di Kundgebung nun auch in Singen
"Unser Streik ist Notwehr!"

Nachdem bereits letzten Dienstag in Radolfzell eine erste Kundgebung von ver.di stattfand, fanden am Montag rund 150 ArbeitnehmerInnen den Weg zum Singener Rathaus, um gegen das unzureichende Angebot des Arbeitgeberverbandes zu streiken.  | Foto: Philipp Findling
  • Nachdem bereits letzten Dienstag in Radolfzell eine erste Kundgebung von ver.di stattfand, fanden am Montag rund 150 ArbeitnehmerInnen den Weg zum Singener Rathaus, um gegen das unzureichende Angebot des Arbeitgeberverbandes zu streiken.
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Singen. Nachdem bereits letzten Dienstag in Radolfzell eine erste Kundgebung von ver.di stattfand, fanden am Montag zahlreiche Singener ArbeitnehmerInnen den Weg zum Singener Rathaus, um gegen das unzureichende Angebot des Arbeitgeberverbandes (AGV) zu streiken.

Der Ort ein anderer, die Anzahl Teilnehmender größer und doch bleibt die Botschaft von ver.di auch in Singen die gleiche: "Wir fordern 10,5 Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit von zwölf Monaten." Rund 150 SingenerInnen folgten dem Ruf von Gewerkschaftssekretär Behrad Ghofrani, um weiterhin dem AGV die Stirn zu bieten. "Sie beklagen leere öffentlichen Kassen, obwohl noch nie so viel Steuern eingenommen wurden wie in den letzten Jahren und noch nie so deutlich wurde, wie systemrelevant die Arbeit des öffentlichen Dienstes ist", prangerte Ursula Hanser, Vorsitzende des ver.di Ortsvereins Konstanz in ihrer Rede an. Auch dass vom Arbeitgeberverband aufgefordert werde, das Streikrecht einzuengen, machte ihr Unmut: "Streik ist ein Grundrecht. Ich finde es reicht schon, dass die Beamten des öffentlichen Dienstes in Deutschland nicht streiken dürfen." "Unser Streik", so Hanser weiter, "ist Notwehr."

Auch Andreas Gallus vom Hauptzollamt Singen gibt sich mit dem aktuellen Angebot nicht zufrieden: "Peter Ustinov sagte einst: 'Alt ist ein Mensch wenn er aufhört zu staunen.' Nach dieser These muss ich sehr jung sein, so sehr komme ich nicht aus dem Staunen über dieses Angebot heraus." Eines hob er jedoch ganz besonders heraus: "Wir sind im öffentlichen Dienst und sind auch stolz darauf! Als wir liefern mussten, haben wir geliefert!" Man brauche im Zufolge kein Klatschen der Arbeitgeber, sondern Kohle: "Wir können und dürfen das nicht zulassen, sonst wird der öffentliche Dienst kaputt gespart!" Die schon oft getroffene Aussage, man habe Fachkräftemangel, bezeichnete er als "Mär", so habe man "in der Chefetage einen Mangel an billigen Arbeitskräften."

Zum Schluss ermunterte Ghofrani auch die Singener ArbeitnehmerInnen, am zentralen Streik, dessen Datum er auf Nachfrage des WOCHENBLATTs noch nicht bekanntgeben wollte, teilzunehmen, um gemeinsam das gesteckte Ziel zu erreichen.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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