Erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen durch Treffen am Pfingstmontag
Tuning- und Poserszene sorgt wieder für Turbulenzen
Singen. Sie ist wieder zurück, die so genannte Poser- und Tuningszene, die sich am Abend des Pfingstsonntags an Szeneörtlichkeiten und Treffpunkten in und um Singen erneut versammelte.
Insgesamt wurden rund 300 Fahrzeuge und 700 Personen, darunter auch Schaulustige, aus dem ganzen Landkreis Konstanz, aber auch aus umliegenden Landkreisen sowie der Schweiz gezählt. Teilweise kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, vermeldete die Polizeidirektion Konstanz.
Um der Lage in und um Singen Herr zu werden, wurden starke Polizeikräfte des Präsidiums Konstanz und der Bundespolizei nach Singen beordert.
Dort trafen sich die Tuner und Poser auf verschiedenen Parkplätzen am Obi-Kreisel, am Real sowie der Münchriedhalle und auch an der Waschanlage in Steißlingen. Nachdem die Polizei Platzverweise erteilt, die Treffen abgesperrt und Ansammlungen sukzessive aufgelöst hatte, wichen die Teilnehmer auf andere Treffpunkte aus bis schließlich gegen 21.30 Uhr Ruhe einkehrte. Das Polizeipräsidium Konstanz kündigte an, die Szene zukünftig weiterhin genau zu beobachten und bei Verstößen konsequent einzuschreiten.
Einen genauen Blick hat auch Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler auf das Szenario in der Stadt: »Wir beobachten die Tuningszene bereits die ganze Zeit. Auch die Entwicklung in anderen Landkreisen. Vorkommnisse wie sie über die Osterfeiertage im Schwarzwald-Baar-Kreis stattgefunden haben, nehmen wir nicht unbeeindruckt zur Kenntnis.«
Dort wurden an Ostern auf verschiedenen Parkplätzen mehrere hundert Fahrzeuge, welche eindeutig der Tuning- und Poserzene zuzuordnen waren, festgestellt. In Singen kam es am sogenannten »Car-Friday« nur zu vereinzelten kleineren Fahrzeugansammlungen. Die Anzahl hielt sich in Grenzen, denn die Stadt hatte im Vorfeld bereits an den bekannten Örtlichkeiten Absperrmaßnahmen sowie ein Ansammlungsverbot von Fahrzeugen der Tuningszene angeordnet.
Problematisch seien im Zusammenhang zwei Sachverhalte, führt Häusler aus: »Zum einen sind Versammlungen in einer solchen Größenordnung nur unter strengen Auflagen zulässig, die hier nicht eingehalten werden. Gleiches Recht bzw. gleiche Pflicht gilt für alle. Zum anderen verlaufen diese Treffen leider nicht so vorbildlich, wie das gerne vermittelt wird. Gefährliche Fahrmanöver im laufenden Verkehr, durch die eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer leichtfertig in Kauf genommen wird, sowie eine nicht zu unterschätzende Lärmbelästigung, gerade in der Nacht für die Anwohner, gehören leider zur weniger schönen Seite der Medaille.«
Die Stadt Singen stehe im engen Austausch mit der Polizei. Es haben und finden auch Gespräche mit den Grundstückseigentümern statt. Die weitere Vorgehensweise richte sich nach den Empfehlungen der Polizei, erklärte der OB.
Beim Thema »Dialogangebot« sieht er folgendes Problem: »Die Tunerszene ist eine lose Zusammenkunft. Es gibt keine organisierte Struktur mit Personen, die hier Verantwortung für diese Szene übernehmen.«
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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