Ehemalige Stadtarchivarin verstorben
Trauer um Reinhild Kappes

Reinhild Kappes, die langjährige Singener Stadtarchivarin, ist am 2. August im Alter von 72 Jahren nach langer Krankheit verstorben. | Foto: Archiv / SWB
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Singen. Nach langer, und mit viel Geduld ertragender Schwerer Krankheit, ist die ehemalige Leiterin des Singener Stadtarchives, Reinhild Kappes, am 2. August um Alter von 72 Jahren verstorben. Nach der Anzeige der Familie im Singener Wochenblatt am Mittwoch verbreitete sich die Nachricht in Windeseile in der Stadt.
Reinhild Kappes war im Jahr 1981 nach Singen ins  Stadtarchiv bekommen, und leitete dies zuletzt bist 2015, als sie schon aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand wechselte. Einer ihrer größten Verdienste war es gewesen, das Stadtarchiv den Singener Näher zu bringen, Geschichte präsent zu machen in der jungen Stadt. Eine Krönung ihrer Arbeit war da sicher auch das in 2013 gefeierte Jubiläum 1.000 Jahre Burg Hohentwiel gewesen, zu dem sie viele Fakten aus der Sammlung des Archivs mit beisteuern konnte, auch wenn das letztlich eine Aktion des Landes gewesen war.
Und viele Aktionen, wie etwa die große Feier zu ersten Erwähnung Singens von 1200 Jahren in 1987, mit dem damaligen Kulturamtsleiter Dr. Alfred Georg Frei und seiner Idee der neuen Geschichtsvermittlung, trugen ihrer Handschrift, die Forschungen zu vielen Stolpersteinen in Singen wie auch der Blick auf die jüdische Vergangenheit der Stadt unterm Hohentwiel und damit die Aufarbeitung der Geschichte des und nach dem Dritten Reiche waren ihre Themen, bei denen sie das ganze Wissen dieses Archivs, mit dem sie ja auch ins "DAS2" damals unter OB Andreas Renner umgezogen war in 2001. Schon da war eine Meisterleistung zusammen mit ihrem Team gewesen. Das Buch "Und in Singen gab es keine Juden", ist einer der Zeugnisse ihrer Art, mit Themen auch in die Öffentlichkeit gehen zu wollen. Die Inszenierung der Vorstellung des Singener Jahrbuchs, die damals von Alfred Georg Frei ins Leben gerufen wurde, um der Geschickte ihren Platz in der Öffentlichkeit zu geben, eine weitere Plattform ihres Wirkens.
Reinhild Kappes hat die Stadtgeschichte gelebt hier im "kleinen Singen", schließlich hatte sie ihre Ausbildung einst im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv genossen und war auch im Archiv des Auswärtigen Amt in der damaligen Bundeshauptstatt Bonn tätig gewesen, wo es um die "Große Geschichte" ging.
Wenn man sie zu einem Thema ansprach, zeigte sie sich immer perfekt informiert, vor allem auch, weil sie ihr riesiges Archiv bestens kannte und gleich zu den Quellen fand.
Eine Trauerfeier zu ihren Gedenken findet am kommenden Mittwoch, 14. August, 13 Uhr, in der Trauerhalle des Waldfriedhof Singen statt. Die Beisetzung soll dann im engsten Familienkreis durchgeführt werden.

Autor:

Redaktion aus Singen

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