Langjähriger Mitarbeiter des WOCHENBLATTES verstorben
Trauer um Rainer Pudwill
Radolfzell (gü). Das WOCHENBLATT trauert um seinen langjährigen Mitarbeiter Rainer Pudwill, der am vergangenen Freitag viel zu früh verstorben ist. Ein Schock, der auch noch Tage nach seinem Tod vor allem in Radolfzell, den Ortsteilen und auf der Höri nachhallt. Mein Verhältnis zu Rainer Pudwill ging in den vier bisherigen Jahren meiner Radolfzeller Zeit weit über die berufliche Ebene hinaus. Mit seinem Tod verliere ich nicht nur den besten Mitarbeiter, den man sich wünschen kann, ich verliere vor allem einen echten Freund. Einmal die Woche haben wir uns zu einer kleinen Redaktionsbesprechung getroffen, um die Themen der kommenden Ausgabe zu besprechen. Mit einem Kaffee in der Hand und den Worten »Na Chef, was liegt an« schlenderte er jeden Dienstag in die Redaktion. Am gestrigen Dienstag, blieb seine Kaffeetasse unberührt, sein Stuhl verwaist, seine Begrüßung unausgesprochen.
Beeindruckende zwölf Jahre lang war Rainer Pudwill der Region und dem WOCHENBLATT innig verbunden. Er galt als feste Größe im Radolfzeller Lokalteil. Er war an allem interessiert, neugierig, immer in Bewegung. Journalist zu sein, hieß für ihn vor allem, das Privileg zu haben, Fragen zu stellen – und natürlich auch, Antworten zu suchen. Mit seinem Tod verliert die Region einen echten Vollblutjournalisten, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hatte. Wegschauen und Stillschweigen war nicht seine Art: 17 Jahre lang engagierte er sich kommunalpolitisch als Ortschaftsrat für die Geschicke in Böhringen. Dabei scheute er sich auch nicht, Dinge direkt anzusprechen oder Vorhaben kritisch zu hinterfragen.
Die Lücke, die Rainer Pudwill als Journalist, Redner, Fotokünstler sowie als Kommunalpolitiker hinterlässt, ist riesig, doch nichts im Vergleich zu der, die er als Mensch hinterlässt. Offen und herzlich, freundlich und humorvoll, charmant und galant, aber vor allem ehrlich. Vielen Menschen gab er mit diesen Charaktereigenschaften immer wieder Zuversicht und Halt.
Unser aller Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seiner Tochter.
Matthias Güntert und
die Redaktion des
WOCHENBLATTES
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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