Windkraftanlage Verenafohren und Solardächer als Lieferanten / Ottilienquelle als erster Kunde
Thüga bietet nun auch Strom aus der Region an

Fleischmann Thüga | Foto: Clemens Fleischmann und Dr. Markus Spitz bei der Vertragsunterzeichnung für den Regionalstrom. swb-Bild: of
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Singen/ Randegg. Für uns ist das ein weiterer wichtiger Schritt, denn wir wollen Regionalstrom in unser Portfolio übernehmen, der hier im Hegau produziert wird und auch hier in der Region verkauft werden kann“, betonte Dr. Markus Spitz am Mittwochnachmittag und konnte dabei schon den ersten prominenten Abnehmer präsentieren: Denn die Randegger Abfüllanlagen der Mineralwasserflaschen der Ottilienquelle in Randegg sollen künftig unter anderem mit dem Strom abgefüllt werden, der in der Windkraftanlage Verenafohren produziert wird. „Der Kunde kann künftig sagen, da kommt mein Strom her“, sagte Karl Mohr vom Thüga-Regiocenter in Singen mit Blick auf die Windräder auf dem Randen.

Eine wachsende Zahl von Stromkunden möchte aktiv an der Energiewende mitwirken und wünscht sich Strom, der direkt dort zum Einsatz kommt, wo er produziert wird – ohne lange Transportwege und zusätzliche CO2-Belastung. Das belegen gleich mehrere aktuelle Studien. Mit ihrem neuen Regionalstrom bietet die Thüga Energie Verbrauchern in Singen, Gottmadingen und Rielasingen-Worblingen sowie im gesamten Hegau genau hierfür die Gelegenheit. Der Strom aus regenerativen Energiequellen kommt aus Anlagen in einem Umkreis von 50 Kilometern - das ist auch die Voraussetzung für die Bezeichnung. Er stammt somit direkt aus der Nachbarschaft und ist nach dem Regionalnachweisregister (RNR) des Umweltbundesamtes zertifiziert. „Wir alle haben es durch unser Einkaufsverhalten selbst in der Hand, Klima- und Umweltschutz in der Region nachhaltig zu praktizieren“, erklärt Dr. Markus Spitz, Geschäftsführer der Thüga Energie. Das gelte jetzt auch bei Strom.

Ein weiteres Argument, das für viele Verbraucher zählt, liegt in der Sicherung der regionalen Wertschöpfung und damit der Stärkung der Region, indem beispielsweise Arbeitsplätze erhalten werden oder sogar neu entstehen. „Regionaler Strom fördert die Akzeptanz für erneuerbare Energien vor Ort“, so Dr. Spitz, „und gleichzeitig werden durch das Zusammenrücken von Erzeugung und Verbrauch die Stromnetze entlastet.“ Die Thüga Energie, die kürzlich als klimaneutrales Unternehmen ausgezeichnet wurde, geht mit dem Regionalstrom einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Transparenz. „Man kann genau sehen, wo der Strom entsteht. Kunden, die Wert auf Regionalität legen, wünschen sich diesen direkten Bezug“, so Spitz, „genauso, wie sie wissen wollen, von welchem Bauernhof ihre Milch kommt oder auf welchem Feld ihre Kartoffeln wachsen.“

Schon zum Start des Regionalstroms gibt es erste Kunden, wie den Getränkehersteller Randegger Ottilien-Quelle mit Sitz in Gottmadingen. „Unsere wiederverwertbaren Glasflaschen sowie die regionale Vermarktung unseres Wassers sind Symbole für Nachhaltigkeit“, so Clemens Fleischmann, der kaufmännische Leiter der Randegger Ottilien-Quelle. „Dass wir auch bei der Energie für unser Produkt auf Nachhaltigkeit und Regionalität achten, liegt also nahe.“ Die Hälfte ihres jährlichen Strombedarfs deckt die Randegger Ottilien-Quelle bereits rechnerisch über ihre eigene PV-Anlage. Für die andere Hälfte, das sind rund 200.000 Kilowattstunden, setzt das Unternehmen nun den Öko-Strom aus der Nachbarschaft ein. "Ich habe auf der Karte nachgeschaut, es sind genau 10 Kilometer Luftlinie", so Clemens Fleischmann.

Auf Interesse stößt das Angebot aber nicht nur bei Gewerbekunden sondern auch bei Privathaushalten. „Produkte, die auf Regionalität setzen, sind schon lange im Trend“, weiß Regiocenter-Leiter Karl Mohr. Dafür seien Konsumenten auch bereit, etwas mehr zu zahlen. So kostet der Wechsel hin zum nachhaltigen Stromprodukt für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden rund fünf Euro zusätzlich pro Monat. Der Energieexperte sieht außerdem ein wachsendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung, das ebenfalls für den Regionalstrom spricht. So spart eine Familie pro Jahr rund 1.400 Kilogramm Kohlendioxid im Vergleich zum bundesdeutschen Strom-Mix.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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